LeserInnenworld

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Jungle World 35/07: Dem Leben Schönes schenken

Was ist mit Gott?

Die Wahrheit ist, dass die Mehrheit der bestehenden Beziehungen sofort scheitern würde, wenn sie Ihren Rat befolgen würden. Weil, gemeißelt mit den von Ihnen dargestellten Voraussetzungen, sind sie nur in ihrer Zwanghaftigkeit überlebensfähig oder eben nicht (individuelle Katastrophen). Ist es möglich, einen solchen Text ohne den Namen Franz Jung zu schreiben, die Frage auszusparen, was denn Liebe sei und was mit der Liebe zu den Kindern oder meinetwegen Gott?

kuno

Eine fundierte Angelegenheit

Großes Lob noch für die Zehn-Jahres-Ausgabe, da musste ich (leider) fast alle Artikel durcharbeiten, so spannend waren die und auch fast alle verdammt interessant! Zum Relaunch: stört mich nicht, gut geworden, war aber auch vorher gut. Wichtiger ist eh der Inhalt, und solange es keine Zeitung vom Format der Zeit ist oder ein Hochglanz­blatt… Zum Dossier »Dem Leben Schönes schenken«: Ein hervorragender Artikel, der so manche Kneipendiskussion, oder was sonst so unter »Stimmungsgelaber« fällt, mal rational fundiert. Macht das Leben nicht einfacher, aber bringt fürs Denken ein paar neue Ansätze oder Hintergründe, die sonst so im Emotionalen oder (scheinbar) Privaten zu verschwimmen drohen. Danke sehr dafür!

felix n.

Jungle World 37/07: Die Beziehungsweise

Kein Freund von Traurigkeit

Leider schlechte Kritik von Sebastian Winter an dem sehr guten Text von Oliver Schott. Ich war auch nie ein besonderer Freund von »Werther« und schon gar nicht vom Leiden. Das ist aber genau der Punkt, denn das »romantische Leiden« scheint in vielen, eben mono-amourösen Beziehungen genauso wie Eifersucht, Verlustangst etc. etc. von Anfang an zum Paket dazuzugehören, das mensch sich da umhängt. Entgegen der Auffassung von Winter fällt Sehnsucht zum Glück auch nicht einfach so vom Himmel, sondern ist nicht zuletzt ein Produkt – ha! – der gesellschaftlichen Verhältnisse! Das impliziert eben, dass Gefühle im Allgemeinen (gesellschaftlich) veränderbar sind! Also: weg mit dem unnötigen Leiden, her mit dem verantwortungsvollen Hedonismus! (P.S.: Übrigens hört die Theoriebildung in Sachen Polyamorie nicht bei Wilhelm Reich auf!)

alexander