Kein Geld, kein Glamour
Arbeitskampf. Wer an Hollywood denkt, hat meist schillernde Assoziationen: Ruhm, Reichtum, Glamour! Für den Großteil der Arbeiter in der kalifornischen Filmindustrie sieht es aber nicht so rosig aus.
So werden zurzeit die Tarifverhandlungen zwischen den Drehbuchautoren und der Unterhaltungsindustrie so erbittert geführt wie seit langem nicht mehr. Die Mitglieder der Autorengewerkschaft haben die Leitung autorisiert, einen Streik auszurufen. Dieses Szenario wird von den Film- und Fernsehgesellschaften gefürchtet. Der letzte Streik der Drehbuchautoren im Jahr 1988 dauerte ein halbes Jahr und kostete die Unternehmen ungefähr 500 Millionen Dollar. Zudem stehen auch noch die Verhandlungen mit der Schauspieler- und der Regisseuregewerkschaft an. Die größte Befürchtung der Industrie ist es, dass die Autoren den Streik aufschieben und später gemeinsam mit Schauspielern und Regisseuren die Arbeit niederlegen könnten. Dann stünde Hollywood nämlich still. mst
Singen statt schlagen
Olympiasong. Für gewöhnlich teilt Jackie Chan Tritte und Schläge aus. Doch der aus unzähligen Martial-Arts-Filmen bekannte Schauspieler kann auch singen. Im Auftrag der Stadt Peking hat er kürzlich ein Lied für die Olympischen Spiele 2008 aufgenommen. »Wir sind bereit« ist sein Titel. Einige Zeilen lauten übersetzt: »Wir können die Zukunft sehen. Mit harter Arbeit und Schweiß haben wir die fünf verschiedenen Farben geschaffen.« Was das olympische Pathos angeht, ist man in Peking also auf jeden Fall schon bereit für das Spektakel. Zum Glück erscheint der Song nur auf Mandarin, so dass dieser Sprache unkundige Menschen von dem Sportlerschmalz verschont bleiben. mst
Guten Appetit!
Laserpistole gegen Gammelfleisch. Zu den bevorzugten Nahrungsmitteln der Deutschen zählen die Bratwurst, die Currywurst, der Döner und in zunehmendem Maß das so genannte Gammelfleisch. In regelmäßigen Abständen kommt es zu einem Skandal, wenn minderwertige oder sogar ungenießbare Ware umetikettiert und so doch zum Verzehr angeboten wird.
Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin (TUB) wollen nun einer Presseerklärung zufolge dem so genannten Endverbraucher die technische Möglichkeit geben, sich selbst von der Qualität des Fleisches zu überzeugen. Im Rahmen des mit drei Millionen Euro geförderten Projekts »Fresh Scan« haben die Forscher eine Art Laserpistole entwickelt, die mit Hilfe der so genannten Raman-Spektroskopie den Zustand zum Beispiel eines Steaks auf der Stelle ermitteln kann. Das Messgerät bestrahlt das Fleisch mit einem Laser und wertet das zurückgestreute Licht aus. Ein Prototyp des Geräts ist schon fertig. mst
Überzeugungsarbeit
Joy-Division-Neuauflage. Anhänger der Band Joy Division warten schon gespannt auf den Januar. Dann soll »Control – The Ian Curtis Film« von Anton Corbijn in die deutschen Kinos kommen. In dem bereits mehrfach ausgezeichneten Film wird das Leben des Sängers der Band skizziert, der sich 1980 umgebracht hat.
Wer tatsächlich nichts oder nur wenig mit dem Namen Joy Division anzufangen weiß, kann sich nun von den musikalischen Qualitäten der Band überzeugen lassen. Dieser Tage sind die drei Platten, die die Kapelle aus Manchester aufgenommen hat, wieder veröffentlicht worden. Es ist fast müßig, es zu sagen: »Unknown Pleasures«, »Closer« und das nach Curtis’ Tod veröffentlichte Album »Still« klingen immer noch so kraftvoll und zerbrechlich zugleich, dass man unmöglich unberührt von dieser Musik bleiben kann. Noch dazu hat das Label löblicherweise auf peinliche Remix-Albernheiten verzichtet. Die Neuauflage ist also die beste Vorbereitung auf den Film. mst
