»Der Hund baumelt an der Leine«

Fernsehturm, Brandenburger Tor, Funkturm, Potsdamer Platz – Berlin rühmt sich etlicher Wahrzeichen. Auf das am weitesten verbreitete Wahrzeichen der Stadt, den Hundehaufen, ist man hingegen nicht so stolz. Die Berliner Ordnungsämter betreiben deshalb eine »Aktionswoche«, in der über die gesetzlichen Regelungen zur Hundehaltung aufgeklärt werden soll. Frau Elliesen vom Ordnungsamt Reinickendorf spricht über die Kampagne.

Welche Maßnahmen ergreift ihre Behörde denn im Rahmen dieser Aktionswoche?

Die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamts verteilen Flyer an Hundehalter und interessierte Bürger, in denen über die Pflich­ten der Hundebesitzer informiert wird.

Dem Flyer liegt eine rote Karte bei. Was hat es mit ihr auf sich?

Die rote Karte kann man Hundehaltern zeigen, die sich nicht ordnungsgemäß verhalten. Das ist natürlich nur ein kleiner Gag, eine symbolische Sache.

In Reinickendorf sind mehr Hunde gemeldet als in allen anderen Stadtteilen. Haben Sie in Ihrem Bezirk auch besonders viele Ordnungswidrigkeiten von Hundehaltern zu verzeichnen?

Im Jahr 2007 wurden drei Verwarnungen, die jeweils 35 Euro kosten, und vier Bußgelder von jeweils 70 Euro erteilt. Im ersten Quartal 2008 haben unsere Mitarbeiter eine Verwarnung ausgesprochen und fünf Bußgelder erhoben.

Das sind bei mehr als 11 000 gemeldeten Hunden nicht sonderlich hohe Zahlen.

Unsere Mitarbeiter sind in Uniform unterwegs und schon aus der Ferne zu erkennen. Sieht ein Hundehalter jemanden vom Ordnungsamt, entsorgt er den Dreck eben ausnahmsweise ordnungs­gemäß. Oder er lässt es erst gar nicht so weit kommen.

Wie hat man sich das vorzustellen?

Unsere Mitarbeiter können von kuriosen Szenen erzählen. Manch­mal werden die Hunde einfach weitergeschleift. Manchmal machen sich die Leute schnellen Schrittes davon und der Hund baumelt neben ihnen an der Leine.