Bleibt jung!

Der letzte linke Student ist zwar nicht mehr der Jüngste. Aber: der letzte linke Student ist auch nicht der Älteste. Schließlich: ist er ja ein Student. Und kein: Rentner. Nun aber haben die Rentner versucht, die Macht zu übernehmen. Und haben sich: selbst begünstigt. Mithilfe des Parlaments. Das wiederum: indem sie mit Abwahl gedroht haben. Wir wissen: wenn nur eine Gruppe versucht, die Macht zu übernehmen, und nicht alle zusammen, dann: ist das keine Revolution. Es sei denn: die Gruppe ist die Avantgarde von allen. Doch die Rentnergruppe: ist der Ausschuss der anderen. Sie sind die Abgelegten. Sie arbeiten nicht: und essen trotzdem! Wenn aber eine Randgruppe die Macht übernimmt, dann: hat sie geputscht. Der Putsch jedoch: ist das Machtmittel der Faschisten. Siehe: Südamerika.
Der Putsch der Rentner also: richtet sich gegen die Jüngeren. Die Jüngeren nämlich: müssen für die Alten aufkommen. Und: viele Rentner haben schon mal geputscht. Das war ’33. Und da waren sie: auch schon Faschisten.
Der letzte linke Student erschrickt: Es ist also nicht sein Geld, was die Alten sich nehmen. Nein: die Alten nehmen sich ganz Deutschland. Und morgen: die ganze Welt. Wir: kennen ja das Lied. Folglich: »Wir müssen die Alten aufhalten, eh sie mit ihrem Komplott gegen die Jungen den ganzen Staat zerstören. Wir müssen ihnen ihre Macht nehmen. Am besten wir entziehen ihnen das Wahlrecht.« So schreibt es der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch. Und denkt: das ist ziemlich radikal gedacht. Und: verwegen. Und sogar: demokratisch. Was heißt: es ist rundum richtig. Und auch wir sollten endlich auf alle Sentimentalität verzichten und Omi und Opi mal ganz anders betrachten!