Der Schweigi

Matthias Schweighöfer. Es war einmal ein hoffnungsvoller junger deutscher Schauspieler. Er spielte Rollen in Filmen von guten deutschen Regisseuren wie Dominik Graf. Man fand ihn interessant, begrüßte ein neues Gesicht, ein jungenhaftes, ziemlich unmännliches. Es hätte etwas aus diesem Schauspieler werden können, der auch noch sympathisch wirkte und relativ frei von Allüren. Doch irgendwie ging alles schief. Spätestens jetzt ist das klar. Wer berät Matthias Schweighöfer eigentlich bei der Wahl seiner Rollen? Derzeit spielt er den »Roten Baron«, einen Haudegen im Cockpit, einen kernigen deutschen Soldaten mit Ritterehre, also einen Typen, den es nie gegeben hat. Alles Illusion, diese Erkenntnis, so könnte man sagen, legt einem die Fehlbesetzung Schweig­höfers immerhin nahe. Jetzt will der Lockenschopf direkt nach dem deutschen Kampfpiloten den jüdischen Kritiker Marcel Reich-Ranicki in einer Verfilmung von dessen »Mein Leben« verkörpern. Dürfte ein paar Nummern zu groß sein, diese Rolle. Aha