Deutsches Haus

Am 4. Mai in der Frühe griff ein 21jähriger am U-Bahnhof Alexanderplatz in Berlin einen Gleichaltrigen aus Guinea an. Nach Angaben der Polizei stürmte der Tatverdächtige unvermittelt auf den Guineer zu, beschimpfte ihn, sprühte ihm Pfefferspray ins Gesicht und schlug auf ihn ein. Der Angegriffene konnte den Angreifer mit der Hilfe von Security-Mitarbeitern festhalten, bis die Polizei eintraf. Der Täter ist wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten bekannt. Drei unbekannte junge Männer beschimpften am 2. Mai in Zwickau (Sachsen) einen Deutschen mit schwarzen Haaren als »Türken«, schlugen ihn zu Boden und traten auf ihn ein. Die Täter wurden als »Glatzen« mit Bomberjacken und Springerstiefeln beschrieben. Am Nachmittag des 1. Mai kam es in Potsdam (Brandenburg) zu einer Schlägerei vor einer kurdischen Imbissstube, bei der acht Personen verletzt wurden. Mindestens 30 Mitglieder einer »Herrenpartie« sollen nach den Ermittlungen der Polizei in römischer Legionärskleidung grölend durch die Fußgängerzone gezogen sein. Einer von ihnen habe das Werbeschild der Imbissbude umgestoßen. Als ihn ein 17jähriger Mitarbeiter der Imbissbude zur Rede stellte, sei es zur Schlägerei gekommen. Eine Polizeisprecherin sagte, es gebe keine Hinweise auf einen »fremdenfeindlichen Hintergrund der Auseinandersetzung«. Nach Informationen des Kreisvorsitzenden der Linkspartei, Pete Heuer, fielen rassistische Äußerungen. Antifaschistische Gruppen sprachen von einem »schweren Angriff von Neonazis und rechten Hooligans«. Sie kritisierten die offizielle Darstellung des Vorfalls. Ebenfalls am 1. Mai pöbelten drei Männer an einer Bushaltestelle in Hamburg einen 29jährigen Schwarzen an. Einer von ihnen schlug dem Afrikaner in den Unterleib, ein anderer schlug ihm ins Gesicht. Der Angegriffene flüchtete in einen Bus. Die Männer folgten ihm zunächst, entkamen aber, bevor die Polizei eintraf, derzufolge die Angreifer »augenscheinlich dem rechten Spektrum zuzurechnen sind«. Auf dem Marktplatz von Colditz (Sachsen) brüllten am 1. Mai etwa 20 Männer auf dem Marktplatz antisemitische Parolen. Die Polizei nahm acht von ihnen vorübergehend fest. In der Nacht zum 1. Mai griff ein Unbekannter einen 43 Jahre alten Kongolesen in Potsdam (Brandenburg) an. Er beschimpfte den Schwarzen vor dessen Haustür mit rassistischen Sprüchen und schlug auf ihn ein. Der 43jährige wurde im Gesicht und an den Beinen verletzt. Anwohner konnten den Angreifer in die Flucht schlagen. Nach Informationen der Polizei handelt es sich um einen Mann mit Glatze. In Dingolfing (Bayern) pöbelten zwei Rechtsextreme einen 48jährigen Mann aus Mosambik an und warfen eine Bierflasche nach ihm. Das teilte die Polizei am 30. April mit. Der Mosambikaner, der auf dem Fahrrad unterwegs war, blieb unverletzt. Die Tatver­dächtigen sind 24 und 29 Jahre alt. Einer von ihnen ist wegen einer rechtsextremistischen Straftat bekannt. gs