Kein Vergessen

John (früher Ivan) Demjanjuk wurde 1988 von einem Gericht in Jerusalem zum Tode verurteilt. Doch der Oberste Gerichtshof hob das Urteil 1993 mit der Begründung auf, dass nicht hinreichend geklärt werden konnte, ob John Demjanjuk identisch sei mit »Ivan dem Schrecklichen«, dem Schlächter von Treblinka. Die Zentrale Stelle zur Aufklärung der NS-Verbrechen in Ludwigsburg hat nun neue Dokumente entdeckt, die belegen sollen, dass Demjanjuk im Vernichtungslager Sobibor als KZ-Wächter eingesetzt und an den Tötungen beteiligt war. Der 88jährige lebt in den USA, wo ihm im Mai die Staatsbürgerschaft aberkannt wurde. Aufgrund der neuen Dokumente soll seine Auslieferung an Deutschland beantragt werden. Wenn der BGH entscheidet, dass in dem Fall die deutsche Staatsanwaltschaft zuständig ist, kann er hier auch vor Gericht gestellt werden. Demjanjuk ist nach Aribert Heim die Nummer zwei auf der Liste des Simon Wiesenthal Center der gesuchten NS-Kriegsverbrecher. ke