LeserInnenworld

Jungle World 24/08: Aufstand der Tiere
Kein Singer durch die Hintertür
»Von Tierrechten analog zu Menschenrechten kann nicht die Rede sein, weil Tiere solche nicht formulieren und für sie kämpfen können.« Mit diesem anti-veganen Lieblingsargument wird man das Problem nicht los. Sollen jetzt Wachkomapatienten oder Kinder entrechtet werden, die sich ebenfalls nicht (angemessen) ausdrücken können? Damit Singer nicht hintenrum wieder reinkommt, gilt es eine Ethik zu entwerfen, die gleichzeitig einer Relativierung von Menschenrechten vorbeugt und der Ausbeutung der Natur engere Grenzen setzt. Diese könnte doch sowohl kulturell geteilte Norm wie Rechtsgrundlage sein, oder? marc@neukölln

Jungle World 25/08: Interview
Dank für Mutter
Ich danke Doris Akrap von Herzen für das völlig geglückte Interview mit dem wunderbaren Max Müller. Die Fragen sind intelligent, die Antworten ebenso, und das Ganze ist auch noch unterhaltsam. Nun weiß ich auch, dass sich Max Müller über das Modebewusstsein seiner Bandkollegen ärgert, wenn er beim Konzert mal wieder seinen Kopf auf den Boden donnert. Vielleicht waren ja Birkenstocks die Gründe der zahlreichen Personalwechsel innerhalb der besten Band der Welt. Ich danke euch für die Berichterstattung über Mutter und Max Müller, denn diese wird trotz Internet gebraucht. Schließlich sieht es online dürftig aus, wenn man etwas über die neue Platte erfahren möchte, geschweige denn diese irgendwo kaufen will. Milo

Jungle World 25/08: Para-Nuss nicht geknackt
Unbehandelter Sexismus
Zu dem Artikel möchte ich ergänzen, dass Farc und ELN nicht nur für Vertreibungen und Geiselnahmen, sondern auch für diverse Massaker und Zwangsrekrutierungen verantwortlich zeichnen. Zum Teil werden von ihnen selbst Minderjährige (auch unter Zwang) angeworben. Die Farc behandeln ihre Geiseln zutiefst unmenschlich (Mangel an Nahrung und medizinischer Versorgung, permanentes Tragen von Handschellen und Ketten) und verlegen massenhaft Anti-Personen-Minen, durch die fast ausschließlich Angehörige der ländlichen Zivilbevölkerung verstümmelt und getötet werden. Farc-Kommandanten pflegen sich persönliche Harems zu halten, was ein unbezweifelbares Indiz dafür ist, dass innerhalb der Guerilla keine kritische Auseinandersetzung mit sexistischem Verhalten stattfindet. Ihre politisch-militärische Praxis lässt es nicht zu, Farc und ELN als emanzipatorische Kräfte einzuordnen. Ihr Verschwinden im Lokus der Geschichte wäre folglich kein Verlust für die zivile kolumbianische Linke. alexander fröhlich