Eindeutig uneindeutig

»XXY«. Junge? Mädchen? Oder ganz was anderes? Diese Fragen wirft in subtiler Art und Weise der wunderbare argentinische Film »XXY« auf, der gerade in den deutschen Kinos läuft. Ein Mädchen, das mit uneindeutigem Geschlecht geboren wurde und dessen Eltern diesen Zustand vorerst auch nicht ändern wollten, wird in ihrer Pubertät zunehmend mit der Frage konfrontiert, ob sie dieses Mädchen, als das sie allgemein angesehen wird und das sie auch dank der Einnahme von Me­dikamenten ist, wirklich ist. Freunde ihrer Eltern kommen zu Besuch, sie verliebt sich in deren Sohn, es kommt zu ersten sexuellen Erfahrungen, und plötzlich geht der Trubel ob des Ringens um die eigene Iden­tität erst so richtig los. Der Film bearbeitet sein Thema äußerst feinfühlig, stellt viele Fragen und zeichnet das Leben mit uneindeutigem Geschlecht nicht nur rosig, was allerdings hauptsächlich an dem intoleran­ten gesellschaftlichen Klima liegt, in dem man als Weder-noch-Jugendlicher aufwächst. aha