Deutsches Haus

Ein 29jähriger beleidigte am Morgen des 14. September in Berlin-Lichtenberg einen 15jährigen wegen seiner Hautfarbe. Anschließend schlug der Mann ihm mit der Faust und einer Bierflasche ins Gesicht. Als ein Freund des 15jährigen eingreifen wollte, wurde er von einem Begleiter des 29jährigen daran gehindert. Beide Ju­gendlichen wurden leicht verletzt. In Oppach (Sachsen) verübten Unbekannte in der Nacht zum 14. September einen Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Die Täter warfen aus einem Auto heraus zwei Brandsätze gegen das Gebäude, die jedoch erloschen. Verletzt wurde niemand. Am Abend des 11. September störten nach Angaben der Polizei mehrere deutsche Jugendliche das Abendgebet in einer Moschee in Erfurt mit »nicht näher definierten Pöbeleien«. Als ein 37jähriges türkisches Gemeindemitglied sich ein Bild von der Lage vor der Moschee machen wollte, schleuderte ein Jugendlicher eine Bierflasche durch das offene Fenster und verletzte den Mann am Kopf. Mehrere Moscheebesucher verfolgten daraufhin die Jugendlichen, es kam zu körperlichen Auseinandersetzungen. Zwei Personen wurden festgenommen. Ein Sportgericht verurteilte die Vereine SSV Eichhof und TSV Baumbach am 11. September dazu, mit Vertretern des interkulturellen Konfliktmanagements des Fußballverbandes ihr Verhalten aufzuarbeiten. Ein Spiel der beiden Vereine im osthessischen Bad Hersfeld wurde am 31. August abgebrochen, weil es nach rassistischen Äußerungen von Anhängern des SSV Eichhof zu einer Massenschlägerei gekommen war. Ein Spieler des TSV Baumbach wurde mehrfach wegen seiner Hautfarbe beleidigt, woraufhin er einen Anhänger der gegnerischen Mannschaft mit einem Kopfstoß attackierte. Der Spieler entschuldigte sich, wurde jedoch vom Sportgericht für zwei Monate oder höchstens acht Spiele gesperrt. Die Polizei hat den möglichen Absender von 180 Briefen mit rechtsex­tre­men Inhalten gefunden, die seit dem vergangenen Jahr an jüdische Gemeinden in Deutschland verschickt wurden. In der Wohnung eines 36jährigen Taxifahrers in München stellte die Polizei am 8. September Gegenstände sicher, die darauf hinwiesen, dass er für die Briefe verantwortlich sein könnte. Darüber hinaus wurden eine Hitlerbüste und eine Hakenkreuzfahne sichergestellt. Der Mann muss sich wegen Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen verantworten. In Völklingen (Saarland) nahm die Polizei in der ersten September­woche zwei Anzeigen wegen Drohbriefen mit zum Teil offensichtlich rechtsextremer Wortwahl entgegen. Der Pfarrer der Stadt, der selbst zu den Betroffenen gehört, weiß nach Angaben der Saarbrücker Zeitung von mindestens 15 Fällen, die Adres­saten seien türkische Kleinunternehmer und Nicht-Deutsche, die öffentlich bekannt seien. Das saarländische Lan­deskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen.   mg