Perle Mallorca

Die Perle des Mittelmeers wartet auf Sie!

Nicht zufällig war Mallorca zu allen Zeiten ein beliebtes Reiseziel, auch heutzutage wird die Insel nicht nur von drittklassigen Schlagersängern und ihren Fans besucht.

Die Sonne scheint bei Tag und Nacht auf irgendeine Insel der Welt. Warum also gerade nach Mallorca fliegen? Meer, Sonne, Berge, Strände – gibt es das alles nicht auch anderswo? Gewiss, dennoch ist Mallorca, die Perle des Mittelmeers, einmalig. Das erste, was diese Insel Ihnen schon bei der Ankunft auf dem Flughafen schenkt, ist ein Distinktionsgewinn. Sie gehören nicht zu den Leuten, denen umtriebige Angestellte der Reiseveranstalter mit einem Schild vor der Nase herumwedeln, um Sie anschließend in einen Bus zu verladen und in ein Hotel zu pferchen, dass Sie nur verlassen werden, um sich hemmungslos zu betrinken. In Mexiko oder Vietnam ist jeder ein »Traveller«, aber hier sind Sie etwas Besonderes.

Sie sollten die Ballermann-Meile unbedingt besuchen. Man möchte nicht einmal dort begraben sein, aber man sollte es gesehen haben. Andere Leute tummeln sich im Amazonas-Becken, um exotische Indianerstämme zu sehen, dann aber herauszufinden, dass diese Leute allein vom Tourismus leben. Rund um den Ballermann ist alles echt, die Szenerie ist mindestens ebenso fremdartig, und billiger ist es auch noch. Nicht weniger bizarr ist das britische Pendant in Magaluf, Schaum auf dem Bier kennen diese Leute zwar nicht, aber es gibt ja auch andere Verwendungszwecke.
Wenn Sie sich in der Gesellschaft dort nicht wohl fühlen, was recht wahrscheinlich ist, bedeutet das nicht, dass Sie nüchtern bleiben müssen. Die Anarchisten in Palma empfahlen uns das »Lorien«, zu Recht, es gibt aber noch zahlreiche andere Schenken und Tavernen, in denen Sie sich amüsieren können. Übrigens würde kein Spanier, der bei Verstand ist, in einer Kneipe Sangria bestellen. Folgen Sie diesem Beispiel, die Spanier brauen gutes Bier, keltern hervorragenden Wein und destillieren erstklassigen Brandy.
Sollten Sie stattdessen oder als Ergänzung andere Rauschmittel erwerben wollen, erfahren Sie auf Seite 9, was Sie zu tun haben. Ja, so einfach kann das sein, wie im Drive-in von McDonald’s, ganz ohne »Waiting for the man«. Mal ehrlich, wo immer Sie auch wohnen, so was gibt es bei Ihnen zu Hause nicht. Und in Kolumbien ist es viel gefährlicher, in Marokko hat man sofort die Polizei auf dem Hals, und nach Afghanistan sollten Sie sowieso keinen Fuß setzen, ganz abgesehen davon, dass Sie von dem dortigen Haupthandelsprodukt besser die Finger lassen.

Ebenso gut geeignet ist die Insel für Abstinenzler. Wenn Sie den Alkohol meiden, erhöht das den Distinktionsgewinn, und niemand wird Ihnen Drogen aufdrängen. Auch Ökos kommen hier auf ihre Kosten. Die Mallorquiner trennen den Müll penibler als die Deutschen, und Sie können sogar mit einer Schwebebahn über einen Umwelttechno­logiepark gleiten. Es wimmelt auf dieser Insel nur so von Katzenrettern, Stierkampfbekämpfern und anderen Tierschützern. Wenn Sie hingegen ein Ragout mit zartem Ziegenfleisch vorziehen – Sie werden es bekommen.
Für jede Art der Freizeitgestaltung ist Mallorca ideal. Sie suchen nach der Erleuchtung? Dafür bietet sich der Berg Randa an. Sie scheuen das Licht? Es gibt auch eine Punk-Insel auf der Insel, da können Sie kaum das Bier vor Ihrer Nase sehen. Sie wollen sich bewegen? Radeln Sie auf den Spuren Ramón Llulls oder auf einen anderen Berg, den selbst der größte Sohn der Insel nicht erklommen hat. Sie ziehen die stabile Rückenlage vor? Unzählige Strände bieten Ihnen die Chance, Trottel zu verspotten, die selbst im Sand noch unsinnige Ballspiele veranstalten.
Selbstverständlich bietet Mallorca alles, was eine Insel im Mittelmeer bieten muss. Malerische Berge, schöne Olivenhaine, hübsche Dörfer, Steilküsten und Sandstrände, beeindruckende Kathedralen, Meeresfrüchte und was sonst noch so dazugehört. Was diese Insel, neben der besonders schönen Westküste, auszeichnet, ist ihre ungeheure Vielfalt. Anderswo bedeutet Multikulti meist die Zusammenballung des Irrsinns, den dieser Planet zu bieten hat. Auf Mallorca hingegen tut ein jeder, was er am besten kann, zum Nutzen oder doch zumindest zur Unterhaltung seiner Mitmenschen.

Als erste haben die Tatayolen den Reiz Mallorcas entdeckt. Später haben alle bedeutenden Zivilisationen zwischen Nordkap und Sahara die Insel aufgesucht: Phönizier, Karthager, Römer, Vandalen, Byzantiner, Wikinger, Mauren, Aragonier und andere mehr. In neuerer Zeit kamen Touristen. Doch auch Pablo Picasso, Hugo Chávez, Pierce Brosnan, Emir Sheikh Sabah al-Ahmad al-Jaber al-Sabah und Ernest Hemingway gaben der Insel die Ehre. Wollen Sie wirklich der Einzige sein, der am Tag des Jüngsten Gerichts sagen muss: »Nöö, ich war nie auf Mallorca.«