Spanisches Haus

casa española

Ende September zog eine Gruppe rechtsextremer Skinheads nachts durch Girona. Zuerst schlugen sie einen 50jährigen Pakistani zusammen, später griffen sie noch einen Menschen schwarzer Hautfarbe an. Erst um sechs Uhr morgens wurden sie von der Polizei festgenommen. Eine Woche später waren alle Täter bis auf einen wieder frei. Anfang September griffen Skinheads einen Antifaschisten und seine südamerikanische Freundin an, als diese in Barcelona aus der Metro stiegen. Ein Neonazi zog ein Messer und stach dreimal auf den Mann ein. Dieser überlebte die Attacke, fünf Neonazis wurden wegen versuchten Totschlags angeklagt. Mitte August griffen drei rechtsextreme Skinheads in Sevilla zwei Homosexuelle an und schlugen mit einem Besenstiel auf sie ein, bis dieser brach. Dabei riefen sie »Scheißschwuchteln« und »Hitler, Hitler«. Nach ihrer Festnahme behaupteten die Neonazis, sie seien wegen ihrer Ideologie von den Homosexuellen angegriffen worden. Die beiden verzichteten aus »Angst vor Repressalien« auf eine Anzeige. Im ersten Halbjahr 2008 wurden bei der Beratungs­stelle »Odos« über 2 000 homophobe Angriffe angezeigt. Im Mai saßen zwei linke Jugendliche abends auf einem Platz in Barcelona, als sich ein ihnen bekannter Neonazi auf einem Motorrad näherte, anhielt und unvermittelt mit einer Axt zweimal auf sie einschlug. Ein Jugendlicher wurde am Kopf getroffen, trug aber keine bleibenden Schäden davon. Zehn Sicherheitsbeamte schlugen im April in einem Nahverkehrszug einen jungen Migranten arabischer Herkunft mit Knüppeln und beschimpften ihn als »Scheiß­araber«. Ein 24jähriger Zeuge, der die Polizei rief, wurde im Anschluss von anderen Reisenden beschimpft, da man »die Araber, die Kreditkarten klauen, so behandeln müsse«. Die Polizei untersuchte den Fall nicht, da keine Anzeige des Opfers vorlag. Im März zerstachen drei Angehörige der spanischen Grenzpolizei »Guardia Civil« die Rettungswesten von vier Flüchtlingen, die sie auf offenem Meer zwischen Marokko und Spanien aufgegriffen hatten. Ein Flüchtling ertrank. Anfang Februar kamen Neonazis innerhalb von zehn Tagen zweimal in eine Synagoge in Barcelona. Sie bedrohten die Anwesenden und riefen antisemitische und antizionistische Parolen. Im Januar wurden drei Soldaten mit Migrationshintergrund in einer Kaserne in der Nähe von Barcelona von zehn vermummten Soldaten angegriffen und geschlagen.   mot