Alphas Beta-Phase

Kaum gestartet, gilt Wolfram Alpha schon als Flop. Was Quatsch ist: Im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen handelt es sich nicht um eine Searchengine, die auf das Auffinden von Web­seiten spezialisiert ist. Wolfram Alpha will strikt wissenschaftliche Antworten auf Fragen geben, und so erhält man beispielsweise auf die Eingabe von Stichworten wissenschaftliche Darstellungen wie Diagramme, Bilder, Statistiken, Erklärungen. Was die Kritiker sehr enttäuschte. Wolfram Alpha sei ein Flop, hieß es schon nach wenigen Tagen. Dabei sind die vorgebrachten Kritikpunkte schnell entkräftet. Wie etwa der, dass Wolfram nur sehr wenige Suchergebnisse ausspuckt. Das liegt einerseits daran, dass jede Suchmaschine lernen muss, auch Google findet neue Webseiten nicht auf Anhieb. Andererseits sollte man sich von der puren Menge der von den herkömmlichen Suchmaschinen hervorgebrachten Ergebnisse nicht blenden lassen: Wirkliche Informationen enthalten nur die wenigsten Seiten, der Rest besteht aus Werbe-Pages, Blogs, Foreneinträgen oder sogar aus Seiten, die versuchen, durch bewusst falsche Tags, also Etiketten, Besucher anzulocken.
Wie Wolfram arbeitet, kann man ganz einfach selber ausprobieren, indem man etwa den Begriff Israel eingibt. Ausgespuckt werden statistische Fakten, Landkarten, demografische und wirtschaftliche Daten, zu denen weitere Details abrufbar sind. Gibt man den gleichen Begriff bei Google ein, erscheint ein Sammelsurium unterschiedlicher Webseiten, von offiziellen Pages über Zeitungsartikel bis hin zu E-Bay-Angeboten. Wahrscheinlich muss man den Internet-Usern und dem Team von Wolfram Alpha einfach Zeit lassen. Den einen, um sich daran zu gewöhnen, dass es nun möglich ist, nach nüchternen Fakten zu suchen, und den anderen, um in Ruhe an dem Projekt zu feilen.