A400M am Boden

Seit mehr als drei Jahren hätte der Militärtransporter A 400 M von EADS fertig sein sollen, aber bisher absolvierte das Flugzeug noch nicht einmal seinen Erstflug. Zum Glück sind die Auftraggeber geduldig. Denn theoretisch könnten die Nato-Staaten, die die Flugzeuge dieses Typs bauen lassen, den Auftrag mittlerweile kündigen und so den größten europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern in den Ruin treiben. Daran haben die am Projekt beteiligten europäischen Regierungen kein Interesse. Weder wollen sie die Insolvenz des Konzerns riskieren noch auf das Vorhaben verzichten. Bei einer Kündigung würde »die Idee kaputtgehen, dass wir in Europa eine eigenständige Flugzeugindustrie für den militärischen Bereich haben«, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, dem Radiosender WDR 5. Die Bundeswehr hat 60 der Transporter bestellt, voraussichtlich wird sie diese 2013 erhalten. Mit der Lieferung kann sich EADS aber Zeit lassen. Denn den europäischen Kunden bleibt wohl gar keine andere Wahl, als die Flugzeuge zu kaufen. Wann auch immer. Was auch immer es koste.   ds