Deutsches Haus

Anwohner der Färberstraße in Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) haben anonyme Briefe mit rassistischem Inhalt in ihren Briefkästen gefunden, schrieb der Schwarzwälder Bote am 22. Juni. Unter anderem hätten die Briefe »Zitate aus dem Koran sowie von Funktionären ausländischer Herkunft« enthalten. Wie das Online-Portal »Mut gegen rechte Gewalt« am 22. Juli berichtete, schließt die Staatsanwaltschaft nicht mehr aus, dass der Tod des Asylbewerbers Azad Hadji einen »fremdenfeindlichen Hintergrund« hatte. Der 28jährige war am 30. Juni mit schweren Brandverletzungen nach Hause in das Asylbewerberheim Möhlau gekommen. Er soll zu seiner Frau gesagt haben, Nazis hätten ihn »fertiggemacht«. Gut zwei Wochen später starb er an seinen Verletzungen. Die Polizei hat Spuren seiner DNA im 25 Kilometer entfernten Roßlau gefunden, wo in derselben Nacht eine Dönerbude mit Brandbeschleuniger angezündet wurde und explodierte. Der Inhaber der Imbissbude war nach den Angaben der Witwe ein Freund ihres Mannes. Am frühen Morgen des 21. Juli beleidigte ein Mann im Berliner Stadtteil Lichtenberg ein Pärchen mongolischer Herkunft. Die 22jährige und ihr 27jähriger Lebensgefährte befanden sich zu Fuß auf dem Nachhauseweg. Der Beifahrer eines Wagens, der an einer Ampel warten musste, zeigte aus dem offenen Fenster den »Hitlergruß« und beleidigte die beiden auf rassistische Wei­se. Während des folgenden Streitgesprächs trat der 27jährige gegen das Fahrzeug. Der mutmaßliche Täter ist nach Angaben der Polizei 24 Jahre alt. Felix Otto, Asylbewerber aus Kamerun und aktiv bei The Voice, soll aus dem Gefängnis nach Kamerun abgeschoben werden. Das wurde am 21. Juni bekannt. Das Amtsgericht Suhl (Thüringen) gab einem entsprechenden Antrag statt. Otto war im Frühjahr zu einer achtmonatigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er mehrfach gegen die so genannte Residenzpflicht verstoßen hatte. Flüchtlingsorganisationen hatten das Urteil scharf kritisiert, noch nie sei jemand wegen eines solchen Vergehens so hart bestraft worden. Ottos Asylantrag wurde mittlerweile abgelehnt. The Voice rechnet damit, dass Otto in Kamerun als politischer Oppositioneller verfolgt werden würde. Die Online-Ausgabe der Tageszeitung Harburger Anzeigen und Nachrichten berichtete am 21. Juli, dass einem Abiturienten von den Türstehern der Diskothek »Hittfelder Mühle« in Hittfeld (Niedersachsen) wegen seines Aussehens der Einlass verweigert wurde. Zusammen mit seinen Mitschülern wollte der in Bolivien ge­borene junge Mann dort das bestandene Abitur feiern. Die Türsteher sollen gesagt haben, es seien schon genug Ausländer in der »Mühle«, deshalb müsse er draußen bleiben. Dies berichtete die Mutter eines Mitschülers der Zeitung. Der Inhaber der Diskothek wies die Vorwürfe zurück und sagte, es gebe »öfter mal derartige Behauptungen von Jugendlichen«.   gs