Der letzte linke Student ist glücklich. Ja: er ist sogar sehr glücklich. Beinahe kann man sagen: der letzte linke Student ist froh. Warum aber ist der letzte linke Student froh? Hat sich eine ultralinke Partei gegründet? Sind die Bonzen erschossen worden? Hat man den Weltfrieden erreicht? Gar: den Hunger besiegt? Das Geld abgeschafft? Nein, das hat man leider nicht. Leider: leben die Bonzen auch noch. Selbst von der ultralinken Partei: keine Spur. Ist der letzte linke Student also unpolitisch glücklich? Man muss sagen: leider ja. Der letzte linke Student ist glücklich, denn: die neue schönste Studentin hat ihm Aufmerksamkeit geschenkt. Sogar: mehr als Aufmerksamkeit. Genauer gesagt: hat sie den letzten linken Studenten sogar hart rangenommen! Denn: der letzte linke Student hat der neuen schönsten Studentin beim Umzug geholfen. Und ein Umzug: ist etwas sehr Intimes. Man kommt mit den Topfpflanzen von jemand in Berührung. Und mit den Küchensachen. Und sogar: mit dem Bettzeug. Das Bettzeug übrigens: roch gut. Obwohl es muffig roch. Das Gute im Geruch: das macht die Liebe. Der letzte linke Student weiß nun: er liebt die neue schönste Studentin. Und sie: liebt ihn auch. »Warum sonst sollte sie Intimes mit mir teilen?«
Das fragt der letzte linke Student im besonderen Notizbuch. Er fragt es aber nur: rhetorisch. Denn: er kennt bereits die Antwort! Und die Antwort lautet: »Na, weil sie mich liebt.« Das ist schön. Sehr schön. Der letzte linke Student ist also glücklich. Und: wo eine alles weiß, muss ihr nichts gesagt werden. Der letzte linke Student kann somit: schweigend genießen. Die Liebe. Das Leben. Den Anblick der neuen schönsten Studentin. Und wir? Wir sollten auch einmal alle Hatz von uns abfallen lassen und einfach nur glücklich sein!
