Deutsches Haus

Nach einer Studie des Dresdener Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung hat jeder zweite Berufsschüler in der sächsischen Stadt fremdenfeindliche Ansichten. Dies schrieb der Vogtland-Anzeiger am 28. Juli. In der empirischen Erhebung wurde unter anderem die Frage gestellt, ob »wir genug Ausländer in Deutschland haben« oder bei Verknappung der Arbeitsplätze in Deutschland lebende Ausländer wieder in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden sollten. Der Diplom-Handelslehrer Michael Nattke befragte 521 Berufsschüler, fast jeder zweite antwortete mit »Ja« auf die zuvor genannten Fragen. Aus der Studie gehe weiter hervor, dass ein Fünftel der Befragten rechtsextreme Ansichten habe und ein Drittel der Jugend­lichen eine »bedenkliche Nähe« zum Nationalsozialismus und Rassismus aufweise, schrieb die Leipziger Volkszeitung. Ebenfalls am 28. Juli berichtete die Ber­liner Polizei in einer Pressemitteilung über einen Vorfall in der Kleingartenanlage »Frohsinn« am Rosenthaler Weg in Blankenfelde (Brandenburg). Dort hatte ein 46jähriger Mann einen 29jährigen wegen seiner Hautfarbe beleidigt. Nach Angaben der Polizei war dem Geschehnis ein Nachbarschaftsstreit zwischen einer 47jährigen, auf deren Grundstück sich der später Beschimpfte zu dieser Zeit aufhielt, und dem 46jährigen Nachbarn vorausgegangen. Am 24. Juli wurde ein 34jähriger Mann ohne Fahrschein in einem Linienbus am Darmstädter Hauptbahnhof (Hessen) von Kontrolleuren erwischt. Bei der Feststellung der Identität fand die Polizei heraus, dass der Mann aus Mauretanien keine gültige Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland hatte. Außerdem lag gegen den Mann ein Haftbefehl wegen Urkundenfälschung vor. Die Beamten brachten den Mauretanier in eine Justizvollzugsanstalt und erstatteten Anzeige wegen Leistungserschleichung und Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz. Der 34jährige muss nun der Ausländerbehörde zufolge mit seiner Abschiebung rechnen. Während einer Passkontrolle am Frankfurter Flughafen hat ein Polizeibeamter eine israelische Familie in antisemitischer Weise beschimpft und auf den Pass der Mutter gespuckt, berichtete die Kölner Rundschau am 23. Juli. Die Zeitung beruft sich dabei auf Meldungen in israelischen Medien, die eine Woche zuvor über diesen Vorfall schrieben. Andere Passagiere seien Zeugen geworden, wie der Polizist während der Passkontrolle nicht nur die Beleidigungen aussprach und den Pass bespuckte, sondern auch so tat, als wolle er die Eltern und die vier Kinder mit einem »imaginären Maschinengewehr« erschießen, und »Henkerbewegungen« machte. Der Vater der Familie war entsetzt über die Geschehnisse und setzte anschließend die deutsche Botschaft in Tel Aviv in Kenntnis. Die Bundespolizei hat »bislang keine Hinweise« für die antisemitischen Vorkommnisse, will aber »im Kontakt mit anderen Behörden« weiter ermitteln.   mt