Stahl für Soldaten

Im Verteidigungsministerium hätte man sich vermutlich kurzfristig einen anderen Termin gewünscht. Doch der war offenbar nicht mehr zu verschieben: Die Einweihung des Ehrenmals am 8. September im Bendlerblock traf ausgerechnet mit der Diskussion um den tödlichen Luftangriff der Bundeswehr in Afghanistan zusammen. Während die Regierung irgendwie eingesteht, dass Deutschland wieder Kriege führt, auch wenn sie es nicht so nennt – das Verteidigungsministerium spricht vom »Ehrenmal für Angehörige der Bundeswehr, die in Folge der Ausübung ihrer Dienstpflichten für die Bundes­republik Deutschland ihr Leben verloren haben« –, wird der Verteidigungsminister vermutlich eingestehen müssen, dass die Kriege auch zivile Opfer fordern. Die von einer Bronzehülle umgebene Stahlkons­truktion erinnert an die rund 3100 Soldaten und zivilen Angehörigen der Bundeswehr, die seit der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ums Leben gekommen sind.