Die türkisch-zyprische Geisterstadt Famagusta

10000 leere Betten

Als im August 1974 türkische Truppen in Famagusta landeten, ließen Urlauber und Bewohner in dem südlichen Vorort Varosha ihre Kaffeetassen stehen und brachten sich im Süden in Sicherheit. Die Armee besetzte das verlassene Gebiet, zäunte es ein und ließ niemanden mehr hinein – fotografieren verboten. Seither verfallen die Hotels und Ferienanlagen mit einer Kapazität von 10 000 Betten. In den späten sechziger und frühen siebziger Jahren war Varosha die Touristenhochburg Zyperns, Elizabeth Taylor und Richard Burton verbrachten hier ihre Ferien. Mit den riesigen Betonburgen wurde mehr als die Hälfte des Umsatzes der gesamten Branche erzielt. Betreiber waren hauptsächlich griechische Zyprer, die in die schnell wachsende Tourismusindustrie investierten. Vom damaligen Boom zeugen heute noch Kräne, die seit 35 Jahren über halbfertigen Baustellen stehen. Der Legende nach sollen in der Geisterstadt noch unabgeräumte Frühstückstische und brennende Glühbirnen zu finden sein; selbst ein Autohaus mit nagelneuen 74er-Modellen soll es hier geben.