Gegen Abtreibung

Die Organisatoren gaben die Zahl der Demons­tranten, die am Samstag in Madrid gegen die ­Liberalisierung der Abtreibungsgesetze protestierte, mit 1,5 Millionen an. Die Polizei schätzte die Menge auf 250000 Personen. Ein Erfolg war die Mobilisierung zweifellos, zumal neben Priestern, Nonnen, Franquisten, Politikern der reaktionären Oppositionspartei PP und anderen üblichen Verdächtigen zahlreiche junge Leute aus konservativen Basisorganisationen erschienen waren. Derzeit ist eine Abtreibung nach einer Vergewaltigung, bei einer Missbildung des Fötus und wenn eine Gefahr für die physische und psychische Gesundheit der Frau besteht, straffrei bis zur 22. Schwangerschaftswoche. Die sozialdemokratische Regierung beabsichtigt, den Abbruch bis zur 14. Woche ohne Einschränkungen zu ermöglichen, auch 16jährige sollen diese Entscheidung treffen dürfen. Umfragen zufolge lehnen etwa 40 Prozent der Bevölkerung die Reform ab, ein ebenso großer Prozentsatz befürwortet sie.