Bestreikte Verkehrspolizisten

Noch unkomfortabler als gewöhnlich war die Fahrt mit Nahverkehrszügen in Nairobi am 5. Januar. Wer auch auf dem Dach keinen Platz mehr fand, musste laufen. Denn die Matutus, Minibusse, die überwiegend Kleinunternehmern gehören und einen großen Teil der Pendler in der kenianischen Hauptstadt befördern, fuhren nicht. Die Fahrer waren in den Streik getreten, um gegen Korruption und Willkür bei der Polizei zu protestieren. »Ein Polizist aus der Verkehrsabteilung geht jeden Tag mit nicht weniger als 5 000 Shilling (umgerechnet etwa 65 Dollar) nach Hause, alles erworben durch Erpressung«, sagte Dickson Mbugua, ein Repräsentant der Streikenden. Das reguläre Gehalt eines Polizisten beträgt 200 Dollar, die kenianische Polizei wird von der NGO Transparency International als die korrupteste Institution Ostafrikas eingestuft. Nach Angaben Mbuguas blieben 51 000 Fahrzeuge stehen. Der zweitägige Streik endete am Dienstag, Details über die Einigung wurden nicht bekannt.