»Die Polizei hat wirklich gute Arbeit geleistet«

Am Dienstag vergangener Woche feierte das iranische Regime in seiner Berliner Botschaft den 31. Jahrestag der »Islamischen Revolution«. Etwa 300 Demonstranten, vor allem Exiliraner, versammelten sich deshalb in der Nähe des Gebäudes zum Protest. Weil auch zwei Gruppen von regimetreuen Iranern eigene Kundgebungen vor der Botschaft angekündigt hatten, mussten die Oppositionsvertreter mit zusätzlichem Sicherheitsabstand protestieren, obwohl die Neuauflage der Jubelperser gar nicht stattfand. Als die Polizei wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Demonstrationsauflagen die Lautsprecherboxen konfiszierte, mit denen die Redebeiträge der Gegenkundgebung übertragen werden sollten, kam es zu Rangeleien und Wortgefechten. Die Ordnungshüter sollen zudem ein Megafon zerstört haben. Die Jungle World sprach mit der Presseabteilung der iranischen Botschaft über die Ereignisse.

Warum ist die Kundgebung der regierungstreuen Iraner vor der Botschaft abgesagt worden?
Sie ist gar nicht abgesagt worden. Es gab zwei Kundgebungen: eine von Anhängern der Islamischen Republik und eine von ihren Gegnern.
Augenzeugen berichten aber, dass keine regierungstreuen Demonstranten da waren, sondern nur Regierungsgegner.
Da müsste ich erst den Botschaftssekretär fragen, ich selbst war an dem Tag nämlich nicht im Haus.
Haben Sie sich durch die Gegendemonstranten in Ihren Revolutionsfeierlichkeiten gestört gefühlt?
Ja, es gab eine Störung, denn diese Leute waren wirklich sehr laut. Aber die deutsche Polizei ist ja zum Glück gegen sie eingeschritten.
Sie hat die Lautsprecher der Gegenkundgebung beschlagnahmt und soll außerdem ein Megafon zerstört haben.
Die Polizei hat wirklich gute Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass wir schließlich in Ruhe den Jahrestag der Islamischen Revolution feiern konnten.
Fanden Sie die Maßnahmen der Polizei ausreichend? In Teheran hätte man auf solche Proteste vermutlich anders reagiert.
Ja, wahrscheinlich, da haben Sie Recht. Aber mehr kann ich Ihnen nicht sagen, da muss ich erst mit dem Botschaftssekretär sprechen.