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Unerbittlich läuft die Zeit ab – unsere Zeit in unseren geliebten Redaktionsräumen. Wirklich schlimm ist das nicht, schließlich ist das auch die Zeit, in der der Winter noch sein eisgraues Haupt erhebt. Und nun, da die ersten Vögel, die aus dem fernen Afrika in ihre deutsche Heimat zurückgekehrt sind, fröhlich zwitschern und sogar der meterdicke Eispanzer über Berlin den Weg alles Vergänglichen geht, beginnt die schönste Zeit des Jahres: die Zeit der neu erwachenden Lebenslust und auch: die Zeit der Veränderung.
Vor allem für uns. Nun heißt es Abschied nehmen von all den liebgewonnenen großartigen Heften und Broschüren und Büchern, mit denen uns diverse Verlage im In- und Ausland so großzügig beglückt haben. Schon hat sich das erste Regal in unseren heiligen Hallen wie von Geisterhand geleert, aber vor allem ein Hindernis existiert noch vor unserem Umzug.
Wir nennen es nur »die Wand«, und sie ist überaus respekteinflößend. Die Wand ist eigentlich ein Regal, aber etwa 20 Meter lang und fünf Meter hoch. In ihm stapeln sich die Ergebnisse von 13 Jahren harter, schweißtreibender und entbehrungsreicher Arbeit: alle, aber auch wirklich alle Ausgaben der Jungle World. Weg mit dem Papierschrott, in den Zeiten der digitalen Revolution ist das ein komplett überflüssiger Luxus, meinen Sie? Aber wie soll der Nachwelt das ewige Ruhmesblatt des ausgehenden 20. und angehenden 21. Jahrhunderts, die Jungle World, dann überliefert werden? Als ein armseliges Häuflein Datenschrott in den ewigen Weiten des Internets?
Nur, schön wäre das nicht, haben wir uns gedacht und uns schon einmal mit einer Familienpackung Staubmasken eingedeckt. Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, bieten wir die einmalige Gelegenheit, ebenfalls unsterblichen Ruhm zu erlangen. Indem Sie uns beim Umzug und damit bei der Rettung des einmaligen Jungle-Archivs helfen. Wie wärs’s?