In der Jagdhütte

Die Informationen im Internet zu Peter Wolf Crier sind dünn. Das ist schade, hat wohl aber auch damit zu tun, dass Gitarrist und Sänger Peter Pisano und Schlagzeuger Brian Moen ein Feld beackern, das die Gunst der Pop-Presse zuletzt eher selten fand. Sie machen im weitesten Sinne Folkpop. Aus New York oder London kommen sie auch nicht; sie wohnen in Minneapolis. Ihr Label Jagjaguwar hat zwar einige tolle Bands und Musiker wie Daniel Johnston, Fuck oder die Pink Mountaintops unter Vertrag, doch ist es eben ein kleines, klassisches Indie-Label von begrenzter Ausstrahlungskraft.
Dabei ist »Inter-Be« eines der schönsten und bewegendsten (Lo-Fi-)Gitarrenalben des Jahres. Ein Album, dessen leicht rumpelig und dumpf produzierten Songs der eruptiven Schaffenskraft Pisanos zu verdanken sind. Beide Musiker von Peter Wolf Crier haben bereits in anderen Bands gespielt; nun ergänzt sich Pisanos falsettartige Stimme mit den donnernden Drumrolls seines Mitstreiters, was einen spannenden Kontrast ergibt. Es wundert nicht wirklich, dass die Band Bon Iver zu ihren Myspace-Freunden zählt, denn beide sind musikalisch miteinander verwandt: Songaufbau, Melodie- und Stimmführung ähneln einander. Ein bisschen dynamischer, härter, ja, unordentlicher als die Bon Ivers sind Peter Wolf Criers Songs allerdings doch.
Durch die Bank diskrete Hymnen, mal mit, mal ohne Jagdhüttenflair, haben die zwei da eingespielt, vorgetragen ohne jedes Pathos. Die Tiefe steckt in den Stücken selbst, nicht im Drumherum. Wenn das nichts ist.

Peter Wolf Crier: Inter-Be (Jagjaguwar)