Knasttränen für alle

Ah ja. »Tattoo Attack«. Hä? Vielleicht ist es ja einfach nur so, dass die Menge der C- bis Z-Promis inzwischen so groß ist, dass nicht mehr genug Platz in den üblichen Brisant-Explosiv-Taff-Sendungen war. Für diese Theorie spricht, dass rund alle zwei Wochen in irgendeiner Reality-Soap irgendein neuer Star gekürt wird, und natürlich hat so jemand dann auch das Recht, ach was, das Grundrecht darauf, regelmäßig im Fernsehen zu erscheinen. Nun ist die Anzahl der Sendungen, in denen man nichts weiter können muss, als hübsch zurechtgemacht herumzustehen, überschaubar, zumal die Teilnahme an Formaten wie »Super-Nanny« oder Zwegats Schuldenberatung selbst für den abgehalftertsten Promi nicht wirklich verlockend sein dürfte.
Wohin also mit diesen ganzen Leuten? Die Nachmittagsshows sind von Daniela Katzenberger besetzt, beim Promi-Dinner ist wenig Platz, bis »Ich bin ein Star, holt mich hier raus« wieder losgeht, dauert es noch eine ganze Weile, und selbst wenn »Big Brother 11« gleich in der nächsten Woche starten würde, würde auch dort die Faustformel gelten: allerhöchstens ein prominenter Besucher pro Monat, und am allerbesten natürlich einer, den die Leute auch erkennen und nicht bei seinem Anblick zuerst in riesigen Jubel ausbrechen, bevor sie sich später im Badezimmmer in Kleingruppen an die Klärung der Frage machen, wer zur Hölle denn diese komische Person, die da plötzlich mit zwei Champagnerflaschen in den Händen ins Wohnzimmer marschierte, bloß sein könnte.
Die Lösung war simpel: »Tattoo Attack«. Und darum geht’s: Leidlich bekannte oder bekannt gewesene Menschen lassen sich vor der Kamera tätowieren. Wie die Sendung so ist? Keine Ahnung. Es gibt Grenzen in puncto Bullshit-Sendungen Angucken.