Die Reaktion

Das Blog »Verbrochenes« schreibt anlässlich des Artikels »Auf der schiefen Bahn« über Itamar Shaltiel (13/2011): »Die ›Jungle World‹ übt sich diese Woche einmal mehr in Israel-Kritik. Die kommt immer politisch korrekt daher und versucht ganz sachlich, die großen Fehler des kleinen Landes anzuprangern. Obwohl in der ›Jungle World‹ oft stramm israelsolidarische Leute schreiben, lesen sich die Artikel, in denen es in der Hauptsache um Israel geht, stets wie aus der ›Taz‹ gegriffen. In dieser Ausgabe verkündet schon die Überschrift, wo Israel heute zu verorten ist: ›Auf der schiefen Bahn‹. Aber der Artikel von heute passt zur Linie der letzten Monate. Demokratie ist nichts, was von Linken und Linksradikalen hierzulande hochgehalten wird, auch in der ›Jungle World‹ nicht. Nur wenn es um Israel geht, dann wird irgendeine imaginäre perfekte Demokratie als Maßstab angelegt und jeder Makel, den die real existierende hat, herausgestellt. Das ist albern, und mit der Überzeugung, mit der das geschieht, ist es auch dümmlich.« Auf Facebook kommentiert Schônas C. Gempp den Blogbeitrag abschätzig: »Wer noch eine schriftliche Begründung braucht, wieso der verbliebene Überantideutschenhaufen als ernstzunehmender Gesprächspartner schon seit einer Weile ausfällt, und ein Beispiel für das stumpfe Runterbeten der immergleichen Positionen und das Anlegen der immer gleichen Schablonen als vermeintliche Waffe der Kritik benötigt, dem sei der ›Verbrochenes‹-Artikel emphatisch ans Herz gelegt.« Ebenfalls zu einem Israel-Thema äußert sich Leserbriefschreiber André Beßler. Zum Beitrag »Friedenstauben essen keine Blutorangen« (12/2011) über Bremer Israel-Boykotteure schreibt er: »Man tritt wohl kaum einem der Beteiligten zu nahe, wenn man lediglich rudimentäre Kenntnisse des Völkerrechts unterstellt, denn die Siedlungen sind definitiv nicht völkerrechtswidrig. Schon jetzt erfordert die Gewaltkriminalität unter den jungen Männern in Gaza mehr Tote, als sie Gefallene haben in ihrer Intifada gegen Israel. Die öffentliche Wahrnehmung der Probleme im Nahen Osten ist weitgehend von Unkenntnis geprägt.«