Das Faltenbalg

Es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt ist er da: Gaddafi-Spam. Mit dem hübschen Betreff »S.O.S« verschickt jemand unter dem Namen Safia Farkash al-Baraasi Mails von »huchster Dringlichkeit«, die nicht nur zahlreiche private Details enthalten (»Wir kamen miteinander in 1971 wissen, wenn Gaddafi in ein Krankenhaus, wo ich als Krankenschwester arbeitete zugelassen wurde«), sondern auch einzigartige Einblicke ermöglichen in das, was derzeit im Land geschieht (Gaddafi hat dort nämlich Probleme mit »seinen Bearbeitungsgebehren in Libyen durch die Rebellen«, wodurch »alle unsere Unterlagen aufgehurt haben werden verschoben hindert uns reisen«, was ja nun wirklich unschön ist).
Weswegen nun der Empfänger der Mail, dessen Adresse ja immerhin in des Diktators »E-Mail-Booklet« steht, dabei helfen muss, »U Dollar 40 (vierzig Millionen US-Dollar)« zu investieren – »damit wir in der Lage zu retten ware fur Regentag. Hier finden Sie einige der Geschichten auf dieser Web-Faltenbalg.« Die versprochene Story besteht zwar nur aus der Mitteilung, dass die libysche First Lady 20 Tonnen Gold und eine Airline besitze, aber natürlich kann man nicht verlangen, dass sie sich um ein ausführliches Web-Faltenbalg kümmert, denn: »Wir sind derzeit im Versteck unter wegen mehrerer Drohungen, um unser Leben den Gebrauch des Telefons wird riskant sein, wie es verfolgt werden kann.« Und außerdem ist es ja auch viel wichtiger, dass nun zügig gehandelt wird. Dazu muss man Frau Gaddafi nur Name und Adresse mitteilen sowie »Ihrem Beruf und ein kurzes Statement uber sich selbst und wie und wo Sie beabsichtigt, dieses Geld zu investieren«. So viel Zeit muss sein, denn es handelt sich ja immerhin um ein topseriöses Unternehmen: »I schnell muchte hier feststellen, dass dieses Angebot 100 % risikofrei ist kostenlos und es ist keine Falschung handelt.«