Interessant und trotzdem Kunst

Harun Farocki. Es ist für jeden Künstler eine Ehre, im Museum of Modern Art (MoMA) ausgestellt zu werden. Jetzt wurde diese Ehre dem in Berlin lebenden Filmemacher, Autor und Essayisten Harun Farocki zuteil. Damit nicht genug. Der Kritiker der New York Times ist auch noch restlos begeistert von den Arbeiten. Die Installationen des Dokumentarfilmers seien »fast zu interessant, um Kunst zu sein«. Farocki benutzt für seine Arbeiten Trainingsvideos, mit deren Hilfe Soldaten die Kriegsführung üben, aber auch ein Computerprogramm, das eigens zur posttraumatischen Behandlung eingesetzt wird. Die Mischung aus Originalmaterial und eigenen Aufnahmen ergebe einen kinematographischen Kubismus, der das Medium selbst einem radikalen Zweifel unterziehe, wird den New Yorkern erklärt. Die von Sabine Breitwieser kuratierte Ausstellung mit insgesamt 32 Arbeiten Farockis läuft unter dem Titel »Kriegsbilder – aus der Distanz« noch bis Anfang Januar im MoMA.   AKY