Die Reaktion

Islam und Punk, geht das zusammen? Mit dieser Frage beschäftigten sich unsere Leser auf Facebook. User Matthias Ledge möchte sich nicht von Äußerlichkeiten wie Frisuren ablenken lassen. Zum Artikel »Punk ist groß« in der vorigen Ausgabe (36/2011) merkt er an: »Wer sich einen Iro schneidet ist deswegen noch lange nicht progressiv. Ich hätte gerne mehr über die Ansichten der Taqwacorebands zum Beispiel zu Israel, Homosexualität und Feminismus erfahren.« Für Florian Runge scheint die muslimische Punkszene nichts Ungewöhnliches zu sein: »Alle Jahre wieder Krishna Core, Spirit-Filled-Hardcore, mormonische sXe Hardline Kids, muslimische sXe Hardline Kids, Jesus Freaks – tut mir leid, aber Religion hat in einer Subkultur, die ständig von selbstbestimmtem Leben faselt, nichts zu suchen. Schönreden hilft da auch nicht. Und zum Glück bleibt es für gewöhnlich beim Nischendasein. No Gods, No Masters.« Jan Urlaub sieht das ähnlich und zitiert den Refrain des Songs »Religious vomit« von den Dead Kennedys: »All religions make me wanna throw up / All religions make me sick / All religions make me wanna throw up / All religions suck!« Da passt es sehr gut, dass wir uns in der vorigen Ausgabe nicht nur mit Punk, sondern auch mit dem Papst beschäftigt haben. »Sehr feiner Artikel«, sagt Schmied Stefan zu »Der eilige Vater« (36/11). Martin R. Heydecke zeigt sich angesichts des Papstbesuchs einfach nur irritiert: »Besonders bizarr finde ich, dass er als ein ›Kirchenoberhaupt‹ überhaupt Redezeit im deutschen Bundestag bekommt. Da kann jetzt jeder andere Schweinepriester auch daher kommen und sich mit seiner Sekte bejubeln lassen, um der demokratischen ›Gleichheit‹ zu genügen.« Im Süden der Republik ist man schon resignierter: »Wenn man in der bayrischen Provinz lebt, spielt der Katholizismus eben doch eine wirklich erhebliche Rolle im individuellen Alltag wie auch in der Politik. Nur mal so als Randnotiz …«, sagt Florian Eisheuser. Da hilft wohl nur: Wegziehen.