Die Reaktion

Die Verabschiedung des letzten linken Studenten mit der allerletzten Kolumne in der vorigen »Jungle Word« (42/2011) hat viele Leserinnen und Leser betroffen gemacht. Auf unserer Facebook-Seite schreibt Mario M.: »Immer was, worauf ich mich gefreut habe, wenn ich die neue ›Jungle World‹ gekauft hab.« Julian H.: »Adieu, treuer Freund …« Und Duško P. fordert: »Der letzte linke Student: Darf einfach nicht sterben!« Jochen W. schlägt vor: »Der letzte linke Student könnte doch immer noch irgendwann als Dozent oder Professor an die Uni zurückkehren …« Debattiert wurde vor allem über das Schwerpunktthema zu den Anti-Wall-Street-Protesten (42/2011). Ben B. B. kritisierte die Schlagzeile auf unserem Cover (»Ein Prozent Revolution«): »99 Prozent bedeutet nicht, dass 99 Prozent protestieren, sondern dass sich ein Prozent auf Kosten von 99 Prozent bereichert und die Demonstranten, stellvertretend, durch alle restlichen Schichten, eben für diese 99 Prozent protestieren.« Worauf Annabelle M. kontert: »Lass mich raten, die ein Prozent, das sind bestimmt ›Spekulanten, Banker und Zocker‹ – das ›raffende Kapital‹, das sich an ›unserem‹ hart verdienten Geld ›be­reichert‹? In diesem Fall würde ich es dankend ablehnen, dass die Demonstranten auch ›stellvertretend‹ für mich demonstrieren.« Das Gespräch mit dem Politologen Andrei S. Markovits (»In Amerika werden Banker nicht mit Juden assoziiert«) kommentierte Martin J.: »Klasse Interview!« Während Robert A. auf eine Studie der Anti-Defamation League hinwies, in der es heißt: »15–20 Prozent der Amerikaner und beinahe 40 Prozent der Europäer (…) assoziieren Juden – ausschließlich Juden – mit finanziellem Sachverstand und Erfolg, mit sogenanntem ›sharp dealing‹ und Verschwörungen finanzieller Art, von denen Juden – und zwar ausschließlich Juden – profitieren.« Und Nils B. erklärt, er habe die »Jungle World« »gekauft wegen Torsun« und sei »positiv überrascht. Besonders die Story von John Letter gefällt mir.« Diese Story gefiel auch unserem Leser Eric L. und seinen Mitbewohnerinnen: »Die Printausgabe wurde leider von meinen Katzen zerfetzt.«