Allein gegen den Mob

Wer glaubt, auf dem Gebiet der Reality Shows schon alles gesehen zu haben, der wird mit »Mob Wives« eines Besseren belehrt. Der Titel ist dabei Programm: Vier Frauen, die auf unterschiedliche Weise mit der Mafia verbandelt sind, lassen den geneigten Zuschauer an ihrem selbstverständlich kein bisschen telegen aufbereiteten Leben teilhaben. Eine von ihnen ist die etwa 45jährige Renee, deren Vater Capo bei einer der berühmten New Yorker Mob-Familien war und seit einigen Jahren im Knast sitzt. Karens Vater, Unterboss der Gambino-Family, hat beim FBI ausgepackt, zusammen mit Frau und Kindern lebte er eine Zeitlang an einem geheimen Ort, was allerdings nicht wirklich zielführend war, weil man sich umgehend daranmachte, einen Drogenring aufzuziehen. Drita hat dagegen einen Mafioso geheiratet, der die meiste Zeit der Ehe im Gefängnis saß, weil er sich regelmäßig wenige Monate nach seinen jeweiligen Entlassungen bei Banküberfällen erwischen ließ. Und Carla, nun, die bemerkte erst am Tag, als das FBI anrückte, dass ihr Gatte nicht nur ein höchst erfolgreicher Investmentbanker war, sondern für den Mob arbeitete.
Tja, und wie ist so ein Mafiafrauenleben nun? Anstrengend, denn der komplette Alltag muss ganz alleine bewältigt werden – und nebenher wird sehr viel gezankt und sich attackiert. Schließlich hat Drita den Exfreund von Karen geheiratet, obwohl die beiden erst ein halbes Jahr getrennt waren (die Argumentationen der Damen sind nicht immer ganz schlüssig), und Renee hat jedes Recht der Welt, mit Karen böse zu sein, weil deren Vater ja schließlich »a rat«, also ein Verräter ist. Auf Renee wartet jedoch eine große Überraschung: TV-Berichten zufolge hat ihr Ex gerade einen Deal mit dem FBI ab­geschlossen. Bei Youtube nach »Mob Wives« zu suchen, ist übrigens eine gute Idee.