»Huhn mit Pflaumen«. Marjane Satrapi hat mit ihren Comics, vor allem natürlich mit »Persepolis«, dazu beigetragen, dass seit ein paar Jahren die Graphic Novel auch in Deutschland boomt und Bücher mit Zeichnungen und Sprechblasen Bestseller werden. Der Film »Persepolis« ist eine gelungene animierte Umsetzung des Comic, und wahrscheinlich hätte »Huhn mit Pflaumen« das auch sein können. Doch Satrapi entschied sich dafür, aus ihrem Comic einen richtigen Spielfilm mit Schauspielern zu machen, der immerhin noch ein paar kurze Bildergeschichten und genügend Hinweise darauf enthält, dass er von einer Comiczeichnerin stammt. Seltsam wirkt nur, dass die im französischen Exil lebende Iranerin ihre alte Heimat als Märchenwelt darstellt. Dieses Iran der fünfziger Jahre sieht aus wie ein verkitschtes Paris der Fünfziger, samt der Bohemiens und zweifelnden Künstlertypen. Statt Kritik spricht aus »Huhn mit Pflaumen« sehr viel Sehnsucht nach einer verlorenen Zeit. AHA
