Die Reaktion

Nachdem sich der Schriftsteller Martin Mosebach für ein strengeres Blasphemie-Gesetz in Deutschland ausgesprochen hatte, erinnerten sich manche Kommentatoren an die Jungle World-Rezension »Zwischen den Mauern des Schluckaufs« von Peter Dierlich (05/08). Sibylle Berg schrieb auf Spiegel Online: »Selten gab es einen gründlicheren und von tiefer Abneigung getriebenen Text wie den von Peter Dierlich, der vermutlich zur Grundlage im Erstsemester des Studiengangs Literaturkritik wurde.« Apropos: Es muss »als« heißen, liebe Frau Berg, nicht »wie«, und »tieferer« statt »tiefer«. Auch die vorige Ausgabe (26/12) hat große Resonanz gefunden. Doch nicht einmal der Artikel über die antiisraelische Pinkwashing-Kampagne und den TCSD konnte den Beitrag »Tier und wir« von Heiko Werning toppen. Bei Facebook wurde eifrig diskutiert, Phillip K. meinte: »Ein sehr guter, informativer Artikel. Wobei anzumerken ist, dass ein bewusster Fleischkonsum und das Bekämpfen von nichtartgerechter Haltung und Tierquälerei was anderes ist als das, was die HAS sowie linksdeutsche Antispes und Radikal­vega­ner*in­nen so treiben.« Und per E-Mail schrieb uns Lukas G.: »Es ist einfach, sich eine dumme Version der Tierrechtsidee auszusuchen, und die dann vor einer sowieso speziesistisch denkenden Öffentlichkeit mit Extrembeispielen lächerlich zu machen. Es ist intellektuell unredlich und unethisch. Man könnte aufzeigen, wo es bei den Gedanken hinter HAS Probleme gibt, und gleichzeitig darauf hinweisen, was richtig und wichtig ist, oder worüber man zumindest einmal nachdenken sollte.« Zum Pinkwashing gab es aber auch eine Diskussion. Martin E. schrieb: »Danke für diesen Artikel. Es wurde Zeit, dass endlich mal jemand diesen Pinkwashing-Quatsch kritisiert. Ansonsten sind auf dem Transgenialen CSD auch viele israelsolidarische Menschen und nicht nur crazy Antiimps, wie der Artikel suggeriert.« Und Stefanito D. meinte: »Auch die Szene in Israel ist nicht einheitlich. Viele queere Gruppen sehen die Vereinnahmung der Schwulen- und Lesbenszene durch den sich selbst als pluralistisch verstehenden bürgerlichen Staat sehr kritisch.«