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Zugegeben, das allgegenwärtige Krisen-Geunke nervt. Karstadt-Krise, Opel-Krise, Euro-Krise, Syrien-Krise, Russland-Krise, von den psychischen Krisen wegen schlechten Sommerwetters mal ganz abgesehen. Keine Frage, die Krisen vermehren sich derzeit wie die Karnickel. Nur von der Krise des Kapitals oder, wie die ganz Schlauen sagen, des Kapitalverhältnisses will niemand reden.
Niemand? Nicht ganz! In der berüchtigten Dschungelbar wird in der kommenden Woche, im Rahmen der Veranstaltungsreihe Ihrer Lieblingszeitung in der neuen Neuköllner Szenekneipe Laidak am Boddin­platz, Ernst Lohoff von der Gruppe Krisis unter dem Titel »Die große Ent­wertung« mit Bernd Beier von der Jungle World darüber sprechen, wie es dazu kam, dass sich die Krise bis ins Herz des Kapitals vorfressen konnte.
Okay, als gesellschaftliches Produktionsverhältnis hat das Kapital nicht wirklich ein Herz, es mahlt vielmehr ganz herzlos und unberührt von irgendwelchen Kollateralschäden an Mensch und Natur vor sich hin, um Kapital anzuhäufen und allein durch sein prima Funktionieren sich selbst ein Bein zu stellen – im übertragenen Sinn natürlich, denn es verfügt selbstverständlich ebenso wenig wie über ein Herz über Beine – und, uff, nunja, in der Krise zu landen … Aber das wird Ernst Lohoff kompetent erklären, ohne in die hierzulande so belieb­ten Ressentiments gegen raffgierige Spekulanten oder die Staatsverschuldung als Krisenursache zu verfallen. Also, schon mal vormerken, am Freitag, 27. Juli, um 20 Uhr im Laidak.
Und eine weitere bahnbrechende Neuigkeit gibt es: Erstmals in dieser Ausgabe er­scheint in Ihrer Lieblingszeitung die neue Kolumne »The Jew Punk« von Steven Lee Beeber, dem Autor des Buchs »The Heebie-Jeebies im CBGB’s«. Auf Seite 17 der aktuellen Ausgabe stellt er vor, womit er die treuen Leserinnen und Leser der Jungle World zukünftig beglücken wird. Punk’s not dead. Und der Jew Punk ist lebendiger denn je.

Kreuzworträtsel
Drei Dienste, eine Operation. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. An der »Operation Rennsteig«, an die sich nun niemanden mehr erinnern mag, waren zwar drei Geheimdienste beteiligt, allerdings nicht das hessische, sondern stattdessen das Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz. (Nr. 28/2012, Seite 4)