Deutsches Haus

Am 9. August veröffentlichte die Zeitschrift Stern die Ergebnisse einer von ihr in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage. Ihr zufolge sind 30 Prozent der Deutschen der Ansicht, es würden zu viele Ausländer im Land leben. Vor zwölf Jahren seien es noch 40 Prozent gewesen. Acht Prozent der Befragten würde es stören, einen Ausländer als Nachbarn zu haben. Wie die Rhein-Zeitung am 8. August berichtete, hat das Amtsgericht Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) einen Mann und eine Frau wegen Beleidigung und Körperverletzung zu jeweils einem Jahr Freiheitsstrafe ohne Bewährung sowie 1 500 Euro Schmerzensgeld verurteilt. Im März 2011 hatten sie in einer Idarer Fußgängerzone mehrere Kinder in rassistischer Weise beleidigt und mit einer Flasche bedroht. Als eine Begleiterin der Kinder einschritt, wurde sie von der Verurteilten umgestoßen und von ihr und dem Mann bespuckt und geschlagen. Es folgten weitere Beleidigungen gegen die Kinder. Die Geschädigte erlitt Prellungen am ganzen Körper und im Gesicht. Das Düsseldorfer Landgericht (Nordrhein-Westfalen) entschied nach drei Jahren Prozessdauer, dass Eva B. als Witwe eines Sinto, der die Shoa überlebte, keine Hinterbliebenenrente erhält. Die »Wiedergutmachungsstelle« der Bezirksregierung Düsseldorf hatte nach dem Tod ihres Mannes Anton B. die »Falschanerkenntnis« seiner durch KZ-Haft und Zwangsarbeit erlittenen Erkrankungen festgestellt und deswegen den Antrag auf Witwenrente abgelehnt, berichtete das Neue Deutschland am 8. August. Unbekannte verübten auf einen Döner-Imbiss in Schwarzenberg (Sachsen) einen Brandanschlag und beschmierten den Imbiss mit rassistischen Parolen. Dies berichtete die Freie Presse am 6. August. Eine 20jährige wurde in der Nacht zum 5. August von einem Mann und einer Frau in einem Schnellimbiss am Bahnhof Dortmund (Nordrhein-Westfalen) niedergeschlagen. Die Unbekannten traten auf die Frau ein, bis eine Freundin der Angegriffenen auftauchte. Daraufhin flüch­tete das Paar. Die junge Frau erlitt bei dem Angriff Prellungen und verlor einen Zahn. Weil sie dunkelhäutig sei und die Angreifer Kleidung der rechten Szene getragen hätten, sei »Fremdenfeindlichkeit« als Motiv nicht auszuschließen, teilte die Polizei mit. Auf einem Zeltplatz in Trassenheide auf Usedom (Mecklenburg-Vorpommern) beleidigten Jugendliche am Abend des 4. August eine Gruppe Frauen in rassistischer Weise. Die alarmierte Polizei ermittelte sechs Verdäch­tige. Als die Beschimpfungen am folgenden Tag fortgesetzt wurden, verwies der Betreiber der Anlage die Täter des Platzes. In Solingen (Nordrhein-Westfalen) ermittelt der Staatsschutz wegen vermuteter Angriffe auf ein Asylbewerberheim. Mehrfach seien dort wenige Millimeter große Löcher in den Fensterscheiben aufgefallen. Das Solinger Tageblatt berichtete am 3. August von Zeugen, die Schüsse hörten. In dem Haus leben 35 Bewohner, darunter auch Kinder. Als Motiv zieht die Polizei »Fremdenfeindlichkeit« in Betracht.   KS