Die Reaktion

Über die von der Jungle World präsentierte Veranstaltung zu Syrien im Laidak in Berlin berichtete die Taz: »›Europa und die USA haben immer wieder gewarnt: Wenn man in Syrien eingreift, könnte es zum Bürgerkrieg kommen‹, erinnert sich Thomas von der Osten-Sacken. 16 Monate lang hatte die Staatengemeinschaft darauf gesetzt, dass Bashar al-Assad eine Eskalation verhindern könne. Nun ist passiert, was doch verhindert werden sollte: ein Bürgerkrieg, zunehmend befeuert von jihadistischen Milizen. (…) Die Hoffnung haben die Experten aber nicht aufgegeben. Siamend Hajo glaubt, dass die oppositionelle Bewegung in Syrien den Einfluss von PKK und Iran auf die Region schwächen wird.« Dass die Taz den Artikel mit der Dachzeile »Deutsch-Linke diskutieren über Syrien« versah, hat aber zumindest die Veranstalter von der Antideutschen Aktion Berlin ziemlich vergrätzt: »Taz lügt«, titelten sie auf ihrem Blog. Vor allem das Interview mit Kanak-Attak-Gründer Vassilis Tsianos ( 32/2012) hat diese Woche für Debatten gesorgt. Auf Indymedia ging es richtig rund. »Einige No Border Aktivist*innen« schrieben dort: »Nach dem Clash auf dem No-Border-Camp in Köln befindet sich die Linke hierzulande in einer entscheidenden Debatte um die Konzepte ›Critical Whiteness‹ und ›Definitionsmacht‹. Endlich! Da jedoch die bisherigen Darstellungen der Ereignisse auf dem Camp und auch die inhaltliche Debatte (s. bspw. Jungle World vom 2. August und 9. August) uns bis jetzt als sehr einseitig erscheinen, wollen wir hier einen kritischen Beitrag zu dieser Auseinandersetzung leisten.« Ben de R. seufzte auf Facebook: »Gut, datt ich nicht im Camp war!!!« Das Antifa Infoportal Kreuzberg schreibt: »Ein rassismuskritischer Ansatz, der der gegenwärtigen europäischen/deutschen Situation« angemessen sei, finde »sich im Konzept des ›Kritischen Okzidentalismus‹ bei Gabriele Dietze. In dessen Mittelpunkt steht die seit Beginn des 21. Jahrhunderts dominierende Signifikanz des antimuslimischen Rassismus‹, ohne dass dadurch andere Rassismen relativiert bzw. Antirassismus mit anderem Fokus delegitimiert würden.«