Deutsches Haus

Wie die Süddeutsche Zeitung am 22. August berichtete, wurde eine Frau in der Münchener U-Bahn Opfer eines rassistischen Angriffs. Ein 73jähriger beschwerte sich über ihr Kind und sagte, »unter Hitler hätte es das nicht gegeben«. Dann schlug er der Frau, die laut Polizei einen afrikanischen Migrationshintergrund hat, mit der Faust ins Gesicht. Sie erlitt leichte Verletzungen. Außerdem ohrfeigte der Rentner einen einschreitenden Fahrgast. Er wurde von der Polizei vorläufig festgenommen. Ein mutmaßlicher Totschlagsversuch, der sich im März in Bremen ­ereignete, hatte wahrscheinlich einen rassistischen Hintergrund. Vor dem Land­gericht wird seit dem 21. August gegen Sascha S. verhandelt. Er soll in einer Kneipe dem Deutschtürken Serdar H. mehrfach eine Flasche auf den Kopf geschlagen und ihm das abgebrochene Ende in den Hals gestochen haben. Laut Anklageschrift seien die Verletzungen potentiell lebensbedrohlich gewesen, berichtet die Taz. Zeugen sagten aus, S. habe gebrüllt, er sei stolz, ein Deutscher zu sein, und hasse alle Ausländer. Eine Unbekannte beleidigte eine Frau und ihre Kinder am 21. August auf einem Bahnhof im Berliner Bezirk Neukölln auf rassistische Weise. Die Angreiferin besprühte den sechsjährigen Sohn der Frau mit Reizgas und fuhr mit der nächsten Bahn davon. Der Junge musste im Krankenhaus behandelt werden. Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung. Während des DFB-Pokalspiels am 20. August beleidigten Fans des Chemnitzer FC (Sachsen) einen Spieler der gegnerischen Mannschaft Dynamo Dresden in rassistischer Weise. Sie verspotteten den Stürmer wegen seiner dunklen Hautfarbe mit Affenlauten. Dies berich­teten die Potsdamer Neuesten Nachrichten. Zwei Tunesier und ein Mazedonier wurden am frühen Morgen des 20. August in Halle (Sachsen-Anhalt) von zwei Männern auf rassistische Weise beschimpft. Die beiden drohten mit Gewalt, sollte sich die Gruppe nicht entfernen. Die alarmierte Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung. Die Angreifer entkamen unerkannt. Am 18. August wurden während des DFB-Pokalspiels des Halleschen FC gegen den MSV Duisburg in Halle (Sachsen-Anhalt) rassistische und antisemitische Parolen gerufen. Nach Angaben der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung skandierten Duisburger Hooligans die Beleidigungen »Zigeunerpack« und »Judenschwein«. Eine Person zeigte den Hitlergruß. Der Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung. Am Landgericht Gießen (Hessen) begann am 17. August der Prozess gegen den Neonazi Patrick W. Ihm werden diverse Delikte, darunter Volksverhetzung, Körperverletzung und Waffenbesitz vorgeworfen. W. soll auf seinem Grundstück mehrfach »Gaskammerpartys« veranstaltet und Vorlagen für rassistische T-Shirt-Aufdrucke und Tätowierungen vertrieben haben. Hinzu kommen laut Frankfurter Rundschau Verstöße gegen das Kriegswaffenkontroll­gesetz und die Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen.   KS