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Bücherzeit ist Brillenzeit – zumindest haben wir uns in der Redaktion in den vergangenen Tagen auffallend oft über Brillen ausgetauscht, während wir die Ausgabe für die Buchmesse vorbereitet haben. Falls Sie uns übrigens auf der Buchmesse in Frankfurt besuchen möchten, liebe Leser, finden Sie uns in Halle 4.1, Stand D129. Hoffentlich sind die Schilder auf der Messe groß genug, damit auch die Kurzsichtigen unter Ihnen uns finden.
Was Bücher betrifft, sind wir bestens informiert, hinsichtlich des Brillenmarkts sieht es hingegen schlecht aus. Das ist erschreckend, schließlich sind sämtliche Redaktionsmitglieder ohne Sehhilfe hilflos. Unsere beiden Kollegen, deren Brillengestelle mittlerweile auch schon drei, vier oder fünf Jahre alt sind, gehen hier fast noch als Trendsetter durch. Und die beiden Kolleginnen, deren Brillengestelle noch in den neunziger Jahren erworben wurden, verfügen tatsächlich über so viel Ausdauer, dass ihre Modelle – Retromania sei Dank – mittlerweile wieder im Trend liegen. Die Kollegin, die in den vergangenen Wochen mühsam die Manuskripte der Neuerscheinungen entzifferte, stellte mit Erschrecken fest, dass nicht nur ihre Brille in die Jahre gekommen ist, sondern auch deren Gläser. Ein anderer Redakteur klebt die angebrochenen Bügel seiner Brille seit Monaten mit Gaffa-Tape. Früher waren Brillen billiger oder die Krankenkasse hat sich an den Kosten beteiligt, glaubt er sich zu erinnern. Im Schnitt sind die Brillengestelle, die in der Redaktion getragen werden, sieben Jahre alt, und die Gläser vermutlich auch. Zumindest müssen viele von uns auffallend lange und konzentriert die Zettel mit den Ankündigungen für die kommende Ausgabe studieren, um sich einen Überblick zu verschaffen. Weil die meisten Redaktionsmitglieder allerdings kein sonderlich ausgeprägtes Talent für Kalligraphie haben, kann man über den peinlichen Moment des mühsamen Entzifferns hervorragend mit ein paar glaubwürdigen Sticheleien über die kryptischen Schriftzeichen der lieben Kollegen hinwegtäuschen.