Der Schneidersitzmusiker

Ravi Shankar. In der Serie »Irgendwie und sowieso« kommt die Flower-Power der Sechziger letztendlich auch in die bayerische Provinz. Ottfried Fischer spielt in dem Fernseh-Mehrteiler mit Kultstatus einen Bauernsohn, der mehr für Hippie-Musik und die Beatles übrig hat als für die Kühe des elterlichen Hofs. Irgendwann will er sogar nach Indien fliegen, zum Sehnsuchtsort der Hippies, so groß ist sein Interesse am Ende aber doch nicht und er empört sich über das »Gewinsel«, das George Harrison bei den Beatles eingeführt habe. Gemeint ist das Sitar-Spiel, das Harrison bei Ravi Shankar in Indien erlernt hat und das er seiner Band aufnötigte. Das Sitar-Gewinsel wurde aber bald zum Markenzeichen des Psychedelic-Pops in den späten Sechzigern und Ravi Shankar zum Sitar- und Weltmusik-Guru, der im Westen gigantische Erfolge feierte und sogar in Woodstock auftrat. Shankars Popularität führte auch dazu, dass indische Ragas bei uns vermehrt gehört wurden. Letzte Woche ist Ravi Shankar gestorben.   AHA