Deutsches Haus

Wie der Spiegel in seiner Ausgabe vom 7. Januar berichtet, häufen sich bei der Bundespolizei die Beschwerden von Reisenden, die sich von Beamten rassistisch behandelt fühlen. 57 Fälle sollen bei den Bundespolizeidirektionen seit Mai 2009 eingegangen sein. In Pirna beschwerte sich ein Mann, die Beamten würden ausschließlich Menschen »mit anderer Hautfarbe« kontrollieren. Ein anderer beschwerte sich, bei einer Leibesvisitation aufgrund seines beschnittenen Penis als »Jude« bezeichnet worden zu sein. Am frühen Morgen des 6. Januar wurde in Worms ein Mann aus Tansania von einem bislang Unbekannten aufgrund seiner Hautfarbe angesprochen. Der Allgemeinen Zeitung zufolge wurde er daraufhin geschlagen und am Boden liegend getreten. Er erlitt eine Platzwunde am Kopf und andere leichte Verletzungen. Am 4. Januar wurden zwei junge Frauen im Berliner Ortsteil Biesdorf von einem Mann rassistisch beleidigt. Die von Zeugen alarmierte Polizei stellte bei dem Täter einen Blutalkoholwert von 1,6 Promille fest und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung mit rassistischem Hintergrund ein. Am 2. Januar wurde in Trier eine aus Kamerun stammende Frau, nachdem sie offenbar beim Einparken sehr nahe auf das vor ihr parkende Fahrzeug aufgefahren war, vom Beifahrer desselben massiv rassistisch beleidigt. Wie der Trier­ische Volksfreund berichtete, fahndet die Polizei nach dem Täter. In der Silvesternacht wurde in Dresden ein dort lebender 33jähriger Inder von drei bis vier Männern zunächst rassistisch beleidigt und dann körperlich angegriffen. Wie die Dresdner Neuesten Nachrichten berichteten, wurde der Mann geschlagen und, als er am Boden lag, getreten. Er erlitt leichte Verletzungen und musste im Krankenhaus behandelt werden. In den frühen Morgenstunden des 31. Dezember wurde in der Berliner Diskothek »Q-Dorf« ein aus Kenia stammender Mann, der dort als Reinigungskraft arbeitet, von drei Männern rassistisch beleidigt und angegriffen. Laut BZ wurde er geschubst, getreten und mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen. Er erlitt dabei Platzwunden und schwere Verletzungen an einem Auge, die im Krankenhaus stationär behandelt werden mussten. Die Täter konnten offenbar unerkannt entkommen. Wie erst jetzt bekannt wurde, verteilt und verschickt ein Unbekannter im Raum Konstanz bereits seit Monaten Hetzbriefe an Menschen, deren Namen auf einen Migrationshintergrund schließen lassen. Der Südkurier spricht davon, dass mittlerweile von 50 Personen Strafanzeige gestellt worden sei. Laut Polizeiangaben erfüllen die Schriftstücke den Tatbestand der Volksverhetzung.   JT