Gute Kopfschmerzen

Dan Friel. Wer sich »Anxiety« von Autre Ne Veut noch nicht angehört hat, sollte dies schleunigst nachholen. Trotz allgemeinen Einverstandenseins ein hörenswertes Album. Aufwühlender, weil noch schriller, bunter und vor allem verzerrter und superlaut ist Dan Friels zweite Solo-Platte »Total Folklore«. Ein Statement in Sachen Unausgewogenheit: Zwölf Songs, allein der Opener ist knapp 13 Minuten lang und macht ein Drittel der Gesamtspieldauer aus. Sein Titel: »Ulysses«. Tatsächlich ist das komplette Album eine wahnwitzige Irrfahrt durch einen scheppernden Wust aus naiven Kindergeburtstagsliedern und Progrock-Genudel. Ausgezeichnet, wenn auch nur in Maßen zu genießen. Das Kontrastprogramm liefert gewissermaßen Maxmillion Dunbar mit »House of Woo«, einem atmosphärisch dichten, sehr eigenen House-Entwurf. Wie, all das ist nicht abgefahren genug? Gerade ist »Natch 8« erschienen, die jüngste Kollaboration von Bill Orcutt und Loren Connors. Gibt’s online für umme im Free Music Archive.   OKO