Deutsches Haus

Wie der Weser-Kurier am 4. August berichtete, hat die Bremer Staatsanwaltschaft ein Jahr nach einem Brandanschlag auf eine türkische Familie im Bremer Stadtteil Woltmershausen Anklage gegen einen 26jährigen Mann erhoben. Sie wirft ihm Volksverhetzung, versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Das Ermittlungsverfahren gegen drei weitere Personen aus dem Umfeld des Mannes sei mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Polizei zufolge feierte der 26jährige in der Nacht zum 28. Juli vorigen Jahres mit Nachbarn und Bekannten auf der Terrasse, als der 21jährige Sohn der türkischen Familie nach Hause kam. Daraufhin sollen sie Parolen wie »Ausländer raus« und »Sieg Heil« gerufen haben. Der 21jährige ignorierte dies und ging ins Haus. Kurze Zeit später klingelte es an der Haustür der Familie. Der junge Mann sah einen Feuerschein am Eingang und löschte ­einen brennenden Lappen vor der Türschwelle. Wieder hörte er ausländerfeindliche Rufe aus der Nachbarschaft und wenig später ein Klirren, die Scheibe der Eingangstür war mit Holzlatten zerstört worden. Als Tatverdächtige ermittelte die Polizei neben dem 26jährigen eine 44jährige Frau und zwei Männer, 32 und 34 Jahre alt. Die Polizei ­hatte zunächst nicht ausschließen wollen, dass es sich bei dem Anschlag um einen Nachbarschaftsstreit handeln könnte. In der Öffentlichkeit sorgte diese Sicht für Empörung; rund 900 Menschen beteiligten sich eine Woche nach der Tat an einer Demonstration. Wie die Berliner Polizei in einer Pressemeldung mitteilte, griffen am frühen Abend des 4. August im Bezirk Pankow zwei Jugendliche einen zwölfjährigen Jungen mit arabischem Migrationshintergrund an. Sie verwickelten den Jungen zunächst in einen Streit, schlugen ihn dann zu Boden und traten auf ihn ein. Während des Angriffs beleidigten sie ihn lautstark mit rassistischen Parolen. Der Junge erlitt Prellungen und musste zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Als Tatverdächtige ermittelte die Polizei zwei Jugendliche im Alter von 13 und 15 Jahren. Wie der Focus am 1. August berichtete, haben Jugend­liche an der Seebrücke von Sellin auf Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) am 31. Juli einen 25jährigen Deutschen mit migrantischer Herkunft krankenhausreif geschlagen. Dem Angriff seien Beleidigungen und rassistische Äußerungen vorausgegangen, teilte die Polizei mit. Der Mann erlitt Verletzungen im Gesicht und im Brustbereich, zwei Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Die Ermittlungen hat der Staatsschutz übernommen.   mm