Das Medium

Notfallnummer

Sachen, in denen Technik steckt, funktionieren entweder wie vorgesehen oder sie tun es nicht, was immer zu vielen Problemen führt, vor allem, wenn zu deren Lösung mit Kundendiensten telefoniert werden muss, bei denen die anfallenden Telefongebühren oft höher sind als die Hilfsbereitschaft. Was passiert aber, wenn man öffentlich aufgestellte Technik nicht wie vorgesehen nutzt? Explodiert sie? Geht sie mit einem resignierten leisen Pöff einfach kaputt? Oder ist die Telefonnummer, die irgendwo ganz kleingedruckt für Notfälle angebracht wurde, mit jemandem besetzt, der leider, leider auch keine Ahnung hat? Um das auszuprobieren, ist der Parkautomat in einem Neuköllner Einkaufszentrum genau der richtige Ort. Die dort befindlichen Supermärkte versprechen freies Parken, wenn man für genug Geld eingekauft hat, und verfügen über eigene Dingse, mit denen dem Automaten beigebracht wird, dass er vom Einkäufer keine zwofuffzich zu verlangen hat und überdies: Gute Fahrt. Und so geht alles seinen Gang: Ticket in den Automaten, Geräusche, zu bezahlen: 0 Euro, auf Wiedersehen. Was geschieht, wenn man den entwerteten Schein gleich anschließend noch einmal in das orangegelbe Wunderwerk der intelligenten Datenverarbeitung steckt? Wird es ungehalten und schlägt Alarm? Reagiert es gleichmütig? Nope. Es verlangt Geld, unangemessen viel Geld, um genau zu sein, was nicht schön ist. Also muss mit der Notfallnummer telefoniert werden, wo Frau Dingens gerade Dienst hat. Und erst einmal verwirrt ist: »Sie haben was getan?« fragt sie ungläubig, um sich dann umgehend an die Problemlösung zu machen. Was nicht einfach ist, denn: »Sowas hatten wir noch nie!« Am Ende wird eine Lösung gefunden: »Fahren Sie an die Schranke und sagen, dass Frau Dingens gesagt hat, es sei okay.« Dumme Technik, das.