idehaza

Szia! Wir grüßen Sie aus dem Reich der Magyaren, wo wir nun zehn Tage lang in einem Budapester Hinterhof an dieser Sonderausgabe gebastelt haben. Wie immer haben wir viele interessante Menschen getroffen, Eindrücke, Kontakte und Erfahrungen gesammelt und hoffen, dass Sie unsere Ausgabe genauso spannend finden, wie wir deren Produktion fanden. Als einzige Zeitung der Welt reisen wir bekanntlich Jahr für Jahr in ein anderes Land, um von dort eine Ausgabe zu produzieren. So waren wir bereits in Dänemark, Polen, Italien, Kroatien, Frankreich, Tschechien, Israel, in der Türkei, den Niederlande, auf Mallorca und Zypern, in Portugal, Slowenien und Griechenland.
Für Ungarn haben wir uns diesmal entschieden, weil wir denken, dass die hiesige Rechtsentwicklung von der internationalen Öffentlichkeit gewaltig unterschätzt wird – und in Ungarn selbst wohl auch. Wir haben in der Jungle World bisher schon kritisch über Ungarns Politik berichtet, doch weil auch immer wieder abgewiegelt wird und es auch unverdächtige Stimmen gibt, die sagen, dass sich die völkische Ideologie der Regierung im Alltag gar nicht so sehr manifestiere, wollten wir uns das mal selbst genauer anschauen. Zugegeben, abschließend beurteilen können wir diese Ambivalenzen – wie etwa die zwischen dem virulenten Antisemitismus und dem ausgesprochen mannigfaltigen jüdischen Leben in Budapest – immer noch nicht, was uns aber mit den meisten Ungarn, die wir vor Ort trafen, verbindet.
Dennoch finden wir, ohne alarmistisch sein zu wollen, dass ein wenig Alarmstimmung in Sachen Ungarn mehr als angebracht wäre. Wir werden also auch künftig kritisch, und nun noch besser vernetzt, über Ungarn berichten. Am 4. Oktober laden wir Sie zudem zu unserer Dschungelbar ins Laidak in Berlin, Boddinstr. 42, ein. Dort sprechen ab 19.30 Uhr Holger Marcks und Markus Ströhlein über die Situation in Ungarn.
Da während unserer Ungarnreise die übrige Welt nicht stehengeblieben ist, bieten wir, wie sonst auch, auf unseren Auslandsseiten Artikel dazu – nur dass Deutschland für uns in diesem Fall auch Ausland ist.
Ganz herzlich möchten wir uns bei György bedanken, der uns den Drucker ausgeliehen hat, beim Biergarten Kőleves Kert für die Gartentische, bei Ikea für die Pressspanplatte, bei unseren Autorinnen und Autoren sowieso, bei Pusztaranger für die vielen guten Tipps, bei András und Máty Szabo für die Außenstelle, bei unserer Nachbarin für die Nachsicht, beim Bei Roy e. V. für die großartige Unterstützung unserer Release-Party und bei unserem Einbrecher dafür, dass er nur das Bargeld genommen, die Kreditkarten aber hat stecken lassen. Allen ein herzliches: Köszönöm!