Deutsches Haus

In Deutschland hat es zwischen 2008 und 2012 mindestens 82 Anschläge auf Synagogen gegeben. Wie Zeit Online am 9. Oktober berichtete, geht das aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linkspartei hervor. In Nordrhein-Westfalen wurden mit 24 Fällen die meisten antisemitischen Anschläge registriert. Die jähr­lichen Fallzahlen schwanken zwischen 21 Angriffen im Jahr 2008 und neun im Jahr 2010. In den meisten Fällen, die von den Ländern an das Bundeskriminalamt übermittelt wurden, handelt es sich um Sachbeschädigung und um das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. In 17 Fällen ging es um den Vorwurf der Volksverhetzung. Wie die Dresdner Neuesten Nachrichten berichteten, griffen mehrere Männer am Morgen des 6. Oktober in Dresden (Sachsen) einen Kolumbianer und einen Inder an. Die beiden 32 bzw. 37 Jahre alten Männer seien beim Aussteigen aus der Straßenbahn im Stadtteil Löbtau von sechs Männern zunächst mit rassistischen Parolen beschimpft und anschließend geschlagen und getreten worden, teilte die Polizei mit. Als die beiden Männer versuchten, in ihr Auto zu fliehen, stellten sich die Angreifer vor das Fahrzeug und verhinderten die Flucht. Zudem schlugen sie auch eine Scheibe des Autos ein. Der Inder und der Kolumbianer erlitten bei dem Angriff leichte Verletzungen. Die Polizei konnte drei mutmaßliche Angreifer festnehmen. Gegen die Männer im Alter von 22 bis 25 Jahren wird wegen gefährlicher Körperverletzung, der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung ermittelt. Wie die Volksstimme berichtete, wurden in der Nacht zum 3. Oktober in der Innenstadt von Salzwedel (Sachsen-Anhalt) mehr als 130 Hakenkreuze und rechtsextreme Parolen gesprüht. »Schmierereien in diesem Ausmaß hat es in Sachsen-Anhalt noch nicht gegeben«, sagte Ulf Gundlach (CDU), der Staatssekretär des Innenministeriums. Die Schmierereien fanden sich auf Häuserwänden, Briefkästen oder Verkehrsschildern. Die Polizei geht von mindestens 42 Tatorten aus, auch die Gedenkplatte der ehemaligen Synagoge wurde beschmiert. Mittlerweile hat die Polizei einen 21jährigen Tatverdächtigen ermittelt. Wie die Lausitzer Rundschau berichtete, wurden die Bewohner eines Einfamilienhauses in Cottbus (Brandenburg) am 2. Oktober in rassistischer Weise beleidigt. Die Täter legten eine Banane und einen Zettel mit rassistischen Parolen auf einen Zaunpfeiler des Hauses, in dem ein aus Kamerun stammender Mann, dessen Ehefrau und zwei Stu­dentinnen aus Tansania wohnen.   mnd