Die Reaktion

Die Debatte um die Bewertung der rassistischen Proteste gegen Flüchtlingsheime geht weiter. In der Disko auf Seite 18, aber auch auf unserer Facebook-Seite. Zum Artikel über Hoyerswerda (47/2013) schreibt Jeanne K.: »Scheiß …  Wir hätten damals härter zuschlagen müssen mit unserem Berliner Konvoi!!!« Hmm. Kaleun T. meint: »Manchmal verachte ich die Menschen in diesem Land so abgrundtief … « Grit M.: »Den Flüchtlingen ein menschenwürdiges Leben in Hoyerswerda zu ermöglichen, ist Ziel des Bündnisses. Man kann – bei aller kritischen Betrachtung der Stadt Hoyerswerda – nicht verlangen, dass alles in anderthalb Stunden besprochen wird, was das Asylbewerberheim betrifft. Das Bürgerforum diente der Information der Bürger, und ich erinnere mich, dass auch während dieser Veranstaltung für eine Beteiligung der Bürger im Bündnis sowie für die Teilnahme am 1. Netzwerk­abend geworben wurde.« Die Initiative »Pro Asyl in Hoyerswerda« kommentierte: »Uns enttäuscht, wie viele hier völlig unkritisch die Sichtweise des Berichterstatters übernehmen. In Hoyerswerda gibt es Menschen, die sich persönlich sehr stark exponieren, um die Asylsuchenden nicht nur willkommen zu heißen, sondern auch dauerhaft hier zu unterstützen. Natürlich ist eine Stadt wie Hoyerswerda auch um ihr ›Image‹ besorgt. Viele Bürger machen sich tatsächlich Sorgen, dass erneute Ausschreitungen einiger weniger Extremisten einen ähnlichen Effekt wie nach 1991 haben werden – in Hoyerswerda ist die Arbeitslosigkeit besonders hoch, und sollten Rechtsextremisten hier wieder aufmarschieren und Asylbewerber jagen, bedeutet das für eine sowieso schon ›arme‹ Stadt auch wirtschaftlich gesehen große Probleme. Es wäre einfach gelogen, wenn man das nicht auch thematisieren würde. Wir halten nichts von Stigmatisierung und Verallgemeinerung, ja – wir haben Probleme mit Rechtsextremisten, aber Hoyerswerda ist kein ›braunes Drecksnest‹, wie man es unter den Kommentaren lesen kann. Es gibt viele wie uns, die Aktivisten der Unterstützerinitiative, die einfach den Asylsuchenden helfen wollen.«