Deutsches Haus

In der Nacht zum 21. Januar meldete sich ein 20jähriger Mann aus dem Senegal auf einer Wache der Bundespolizei im Berliner Ortsteil Wilmersdorf. Wie die Morgenpost berichtete, war er nach eigenen Angaben zuvor in einen Wortwechsel geraten, in dessen Verlauf sein Kontrahent ihn auf rassistische Weise beschimpft und anschließend mit Reizgas besprüht hatte. Die Augenreizung des 20jährigen wurde ambulant behandelt. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Wie Napuli Langa, eine aus dem Sudan geflüchtete Frau und Mitbegründerin des Flüchtlingscamps am Oranienplatz in Berlin, der Taz mitteilte, wurde sie auf einer Polizeistation von einem Beamten als »Affe« beschimpft, auch habe der Mann im Beisein seiner Kollegen zu ihr gesagt: »Ich will dich ficken.« Zudem sei Langa auch von mehreren Personen auf den Boden gedrückt worden. »Sie haben den Müll aus einem Eimer rausgemacht und haben ihn mir über den Kopf gestülpt. Ich wurde festgehalten und konnte nichts dagegen tun«, sagte die Frau der Taz. Wie die Zeitung am 20. Januar weiter berichtete, kam Langa in Gewahrsam, nachdem sie mit einer Gruppe Flüchtlinge in der U-Bahn in einen Streit mit Kontrolleuren geraten war. Die Auseinandersetzung war eskaliert, die Kontrolleure hatten die Polizei gerufen. Gegen Langa wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Wie aus einem Bericht des Tagesspiegel vom 17. Januar hervorgeht, ereignete sich im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg ein rassistischer Vorfall. Eine 40jährige Deutsche türkischer Herkunft geriet mit ihrem Auto in stockenden Verkehr. Um an einem vor ihr stehenden Fahrzeug vorbeizukommen, lenkte sie die rechte Seite ihres Wagens auf den Bürgersteig. Dabei fuhr sie einen 27jährigen Mann leicht am Bein an, der sich auf dem Bürgersteig befand. Daraufhin gerieten die beiden in einen Streit, in dessen Verlauf der Mann die Frau auf rassistische Weise beleidigte und anspuckte. Der Staatsschutz ermittelt. Einer 18jährigen Vietnamesin in Hamburg droht die Abschiebung. Wie die Morgenpost am 16. Januar berichtete, kam sie im Alter von 15 Jahren allein nach Deutschland. Sie gab eine erfundene Fluchtgeschichte an und lebte unter falschem Namen in einer betreuten Wohngruppe für Jugendliche. Da die junge Frau der Belastung nicht mehr gewachsen war, unter falscher Identität zu leben, gab sie vor einigen Wochen die Wahrheit preis. Darauf wurde die Ausländerbehörde aufmerksam. Die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland Asyl zu erhalten, ist für die 18jährige gering, da für Vietnam offiziell keine Fluchtgründe vorliegen.   mst