Deutsches Haus

Ein Hamburger Gericht hat eine 60 Jahre alte Frau wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 800 Euro verurteilt. Wie das Hamburger Abendblatt am 6. Februar berichtete, hatte die Verurteilte im August vor einer Einkaufspassage unvermittelt eine 28jährige Frau angesprochen, die ein Kopftuch trug, und sie als »Terroristin« beschimpft. Ein Polizeibeamter, der zum Ort des Geschehens gerufen worden war und im Prozess aussagte, verwies auf seine Notizen, denen zufolge die Angeklagte die 28jährige zudem gefragt hatte, »ob sie für sie einen Flug nach Afghanistan organisieren solle«. Nach der Urteilsverkündung empörte sich die 60jährige: »Ich werde ab heute jede mit einem Kopftuch ansprechen. Das wird ab heute ganz massiv.« In der Nacht zum 2. Februar hetzten zwei Männer im Alter von 22 und 30 Jahren einen dunkelhäu­tigen Mann durch eine Straße im Berliner Ortsteil Oberschöneweide und warfen Bierflaschen nach ihm. Zwei Türsteher eines in der Straße gelegenen Clubs, die Zeugen der Hetzjagd wurden, schritten ein, stellten die Angreifer zur Rede und hinderten sie an der Flucht. Die herbeigerufene Polizei nahm die beiden Männer vorläufig fest. Nach Angaben der Türsteher hatten sie auch »rechte Parolen« gebrüllt, wie die Morgenpost berichtete. Bereits am Abend zuvor war vor einem ­benachbarten Club ein Mann wegen seines asiatischen Aussehens auf rassistische Weise beleidigt worden. In Garde­legen (Sachsen-Anhalt) rief ein Unbekannter am Abend des 1. Februar vor der ört­lichen Unterkunft für Asylbewerber rassistische Parolen. Ein Zeuge informierte daraufhin die Polizei. Beamte nahmen die Personalien von zehn Personen auf, die sich in der Nähe der Unterkunft aufhielten, nach Angaben der Berliner Zeitung ist es jedoch noch völlig unklar, ob eine der Personen etwas mit dem Ausruf zu tun hatte. Wie der Bayerische Rundfunk am 31. Januar auf seiner Website berichtete, erhebt ein türkischer Mitarbeiter der Stadtförsterei Forchheim (Bayern) schwere Vorwürfe gegen zwei Kollegen. Diese sollen ihn über Jahre hinweg wiederholt auf rassistische Weise beleidigt und ihm sogar Hundefutter ins Essen gemischt haben. Die Hausfassade des Koordinators der türkischen Gemeinde Forchheim, der sich öffentlich für den mutmaßlichen Angegriffenen eingesetzt hatte, wurde kürzlich mit rohen Eiern beworfen. Wie das Internetportal infranken.de in derselben Sache berichtete, sollen die beschuldigten Angestellten der Försterei ihren Kollegen mit Sätzen wie »Geh’ da wieder zurück, wo du herkommst«, »So arbeitet man in Deutschland nicht«, oder auch »Du stinkst« beleidigt und ihn kontinuierlich angeschrien haben.   mst