Die Reaktion

Zu unserem Schwerpunktthema über den Kampf gegen sexualisierte Gewalt in Indien (6/2014) schreibt Karl M.-B. auf unserer Facebook-Seite: »Endlich mal jemand, der auch über den Widerstand in der indischen Gesellschaft berichtet. Die Emma zum Beispiel beschränkt sich bei diesem Thema üblicherweise auf rassistisches Fingerzeigen ohne jegliche Solidarität mit den Frauen. ›Schaut mal, wie böse die da drüben sind, da haben wir es doch gut.‹ Wäre schön, wenn nach den NSU-Morden in Deutschland so viele auf der Straße gewesen wären wie in Delhi nach Bekanntwerden der Vergewaltigung.« Die kleine Debatte Ski versus Snowboard (6/2014) kommentiert Dan G. launig: »Wenn die Revolution schon den Tod abschafft, darf sie vor dem Winter nicht halt machen. Schade, dass eine ansonsten recht emanzipatorische Zeitung dann doch die (notwendig) falsche Jahreszeit affirmiert.« Weniger lustig findets Aaron A.: »Liebe Jungle World, für eure Disko bezüglich Wintersport hätte ich mir ehrlich gesagt mehr Sensibilität beim Titel (»Boarderliner haben Spaß«, Anm. der Red.) gewünscht. Dieser ist ein recht müdes Wortspiel und verkennt den Leidensdruck von Betroffenen einer Borderline-Erkrankung. An ihr erkrankt zu sein, ist nichts Schönes und macht auf jeden Fall keinen ›Spaß‹, ganz im Gegenteil.« Und richtig sauer ist Heiner B., er hat den Artikel »Wolle mer se freilasse« (49/2013) gelesen und schreibt uns nun per E-Mail: »Hallo, ich finde es absolut untragbar, dass diese konservativen und herrschaftsfreundlichen Ansichten Platz in einer linken Wochenzeitung finden. Dass ein Ende der hierarchischen kapitalis­tischen Gesellschaft nur möglich ist, wenn auch Unterdrückung anderer tierischer empfindungsfähiger Lebensformen beendet wird, sollte doch langsam klar sein. Solange Tiere unterdrückt und als niedrigere Lebensform gesehen werden, wird es rechten Kreisen immer ein Leichtes sein, andere Menschen in Tiernähe zu stellen und somit eine Unterdrückung zu legitimieren. Ende dem Mensch vs. Tier Konstrukt! Der Text wirkt pro hierarchisch und pro rechts. Schade!«