Deutsches Haus

Von einer versuchten Abschiebung berichtete der NDR am 18. Februar auf seiner Homepage. Dem Sender zufolge klingelten kürzlich acht Vertreter der Ausländerbehörde und der Polizei um sechs Uhr morgens bei einer Familie im Kreis Segeberg (Schleswig-Holstein). Die Eltern waren vor 13 Jahren aus Armenien geflohen, die drei Kinder wurden in Deutschland geboren. Nachdem ein Sohn die Tür geöffnet hatte, betraten die Männer die Wohnung mit den Worten: »Ihr sollt jetzt weg, ihr müsst jetzt nach Armenien fliegen!« Der Familienvater musste sich, mit Kabelbindern gefesselt, auf den Boden legen, die Mutter brach weinend zusammen. Anschließend brachten die Behördenmitarbeiter die Familie in zwei Mannschaftswagen der Polizei, wobei sie die Mutter, die lediglich einen Pyjama trug, von ihren Kindern und ihrem Mann trennte. Während die Familie sich auf dem Weg zum Hamburger Flughafen befand, gelang es ihrem Anwalt, die Abschiebung wegen eines Formfehlers der Behörden zu stoppen. Nun soll die Härtefallkommission beraten, die endgültige Entscheidung liegt bei Innenminister Andreas Breitner (SPD). Ein rassistischer Vorfall hat sich in Berlin ereignet. Nach Angaben des Tagesspiegel vom 16. Februar begab sich ein 26jähriger in ein Internetcafé und surfte zunächst im Internet. Dann warf er jedoch ohne erkennbaren Anlass die Tastatur und wei­tere Gegenstände zu Boden. Der Betreiber des Geschäfts forderte ihn deshalb auf, die Räumlichkeiten zu verlassen. Als der 26jährige die Aufforderung ignorierte, drängte ihn der Betreiber hinaus. Daraufhin zeigte der Hinausgeworfene den Hitlergruß und beleidigte den 22jährigen Ladenbesitzer auf rassistische Weise. Zudem schleuderte er eine Bierflasche in seine Richtung, verfehlte ihn jedoch. Der 22jährige setzte sich daraufhin mit Pfefferspray zur Wehr und traf den Angreifer, wobei dieser sich leichte Verletzungen zuzog. Als herbeigerufene Polizeibeamte den 26jährigen schließlich festnehmen wollten, wehrte er sich und beleidigte die umstehenden Personen mit rassistischen Sprüchen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollzugsbeamte, Sachbeschädigung und Volksverhetzung gegen ihn. Gegen den Ladenbesitzer wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Unbekannte haben erneut Aufkleber mit rassistischen Parolen an den Fensterscheiben des Vereinsgebäudes des Bayerischen Flüchtlingsrats in München angebracht. Wie die Abendzeitung am 14. Februar berichtete, handelte es sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art. Auf den Aufklebern standen Parolen wie »Asylflut stoppen« und »Kriminelle Ausländer raus«.   mst